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Lynagh

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  • »Lynagh« ist der Autor dieses Themas

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Samstag, 5. April 2008, 14:04

Frösche und Prinzen


Es war einmal oder vielleicht war es auch nicht so wie man erzählte, eine Prinzessin, die einen Frosch küsste, der zu einem schönen Prinzen wurde. Ob es wahr war oder nicht, es inspirierte viele junge Mädchen. Frösche gab es genug und wenn man einen schönen Prinzen bekam, indem man einen Frosch küsste, war der Preis dafür sicher nicht so hoch.


Elly, Lauga und Maney, die drei Schwestern überlegten nicht lange, sie wollten gerne heiraten und anstatt eines Bauern, Jäger oder Schafhirten lieber doch einen schönen Prinzen. Jedes Mädchen träumte davon und es war eben das, was sie auch gerne wollten; also küssten sie viele Frösche, die am nahen Bach saßen, sie küssten sie der Reihe nach, aber es geschah nichts. Die Frösche blieben Frösche und nach einigen Tagen waren auch beim Bach nur wenige Frösche, denn die geküssten flüchteten und die ungeküssten versteckten sich als sie die Mädchen kommen hörten.


„Vielleicht küssen wir die falschen Frösche,“ sagte Elly. „Ich gehe zur Frau Fordæda und frage sie, was es mit dem Fröscheküssen an sich hat.“„Ja,“ antwortete Lauga. „Guter Rat ist willkommen, denn ich kriege schon Ausschlag vom Froscheküssen."


„Es ist genau so arg als die Bauernlümmel zu küssen!“ beschwerte sich Maney.


Fordæda war eine alte Frau die auf einer Lichtung im Wald in einer Hütte wohnte. Einige nannten sie eine weise Frau, einige nannten sie eine Hexe. Die jungen Mädchen aus dem Dorf fürchteten sich vor Fordæda, aber letztendlich ist der Preis für einen schönen Prinz nie hoch genug. Sie sammelten den Mut und schließlich gingen sie zu der Hütte im Wald. Sie klopften, aber es war niemand da. In der Hütte war es dunkel, obwohl das Feuer brannte. Sie riefen, aber niemand antwortete. Auf dem Tisch lag ein Buch mit Zauberformeln und eine leere Tasse.

„Tja,“ sagte Maney, „niemand da, was wenn wir selbst ein wenig zaubern?“


So gesagt, so getan. Sie brauten sich drei Getränke. Drei, weil sie sich nicht einig waren wie man vorgehen sollte und sie konnten niemanden um einen Rat fragen, denn Fordæda war noch immer nicht da. Sie warteten eine Weile und gingen weg.



Am nächsten Morgen eilten sie zum Bach, tranken jede ihren Zaubertrank und fingen an mit Küssen. Elly hat mehr als zehn Frösche geküsst und so stand da eine ganze Gruppe junger Männer, aber keiner gefiel ihr. Zu dick, zu dünn, wenig Haare, krumme Beine...Lauga küsste auch fleißig, aber auch sie hatte keinen Erfolg. Alles was sie küsste war entweder mit einem Buckel, oder stotterte.... kein Held und Prinz dazwischen. Da sagte Maney: „Ich werde hier keinen Frosch küssen und warte lieber, ob ein Prinz von alleine kommt.“


Als sie nach Hause kamen, hinter ihnen eine Horde junger ungewollten Männer, die schon geküssten Frösche. Wie groß war ihre Überraschung als sie ein weißes Pferd sahen, das vor ihrer Hütte stand mit einem richtigen Prinz auf seinem Rücken.„Ich habe mich verirrt,“ sagte der Prinz und sprang vom Pferd. „Da ist meine Chance,“ dachte Maney, sie küsste den Prinz und da stand plötzlich ein Frosch vor ihren Füßen. Jede von ihnen küsste den Frosch noch einmal, aber es wirkte nicht, er blieb nur ein Frosch.


Da saßen sie mit einem Haufen junger Männer, die sie nicht wollten und einem dicken Frosch.Nun, die Jungen bearbeiteten das Feld und umsorgten das Vieh und der Frosch in einem Glas sagte das Wetter vorher. Elly, Lauga und Maney warten noch immer, ob wieder ein Prinz auf einem weißem Pferd zu ihnen kommt, denn an Frösche/Prinzen glauben sie nicht mehr. Sie fürchten jedoch, daß ein Prinz zu leicht zu einem Frosch werden kann; und nicht nur ein Prinz, jeder Mann.



© 2008 Lynagh



:%%:
***NEC ASPERA TERRENT***


Nil admirari prope res est una, solaque quae possit facere et servare beatum
= sich über Nichts zu wundern ist wohl das Einzige, was einen glücklich machen kann und bleiben läßt
(Horatius)