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Lynagh

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  • »Lynagh« ist der Autor dieses Themas

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Mittwoch, 7. November 2007, 14:07

Der Fluch des Andvari’s Ringes

Odin begab sie noch immer gerne in irgendwelcher Verkleidung nach Midgard und an einem gewissen Tag kam er, begleitet von Hönir und Loki, zu einem schönen Fluss, der durch ein tiefes Tal strömte..

Als sie dem Fluss stromaufwärts folgten, kamen sie zu einem Wasserfall in einem tiefen und einsamen Tal. Auf einem Felsen neben dem Wasserfall saß ein Otter mit sehr zufriedenem Ausdruck auf seiner Schnauze und machte sich daran einen Lachs zu essen, den er eben gefangen hatte.
Loki packte sofort einen Stein auf und warf ihn nach dem Otter und traf so gut, dass der Otter eben später tot auf seinem getötetem Lachs lag.

„Ha ha,“ rief Loki “Zwei fliegen mit einem Wurf! Echt etwas für mich, mit einem Stein einen Otter und einen Lachs als Beute zu machen.“

Er hob seine doppelte Beute auf und die drei Asen verfolgten ihren Weg bis sie zu einem Haus kamen das durch reiches Ackerland umgeben war und umringt mit einer starken Mauer, so wie es sich nur ein mächtiger Herr erlauben konnte.


Die drei Reisende traten durch die geöffnete Pforte hinein und kamen in einen großen Saal, wo, auf einem Sessel beim Feuer ein dunkler Mann mit blitzenden Augen saß..
„Gegrüßt seid Ihr, Fremde,“ rief er. „Sagt mir wer Ihr seid und warum Ihr zum Haus von Hreidmarr, dem Meister der Zauberer kommt?“

„Wir sind arme Pilger die durch die Welt ziehen,“ antwortete Odin höflich, seinen breitkrempigen Hut abnehmend währenddessen er sich auf seinen Stab stützte und mit seinem einzigen Auge Hreidmarr untersuchend aufnahm.

„Und als wir Euren mächtigen Wohnsitz zwischen den fruchtbaren Ackern sahen, sind wir gekommen und wollten Euch begrüßen.“ „Obwohl wir nur arm sind,“ fügte Loki schnell hinzu, „sind wir doch stark und schlau. Sehe nur, diesen Otter und diesen Lach habe ich mit einem einzigen Stein getötet.“

Als Hreidmarr sah was ihm Loki zeigte, sprang er auf und rief:
„Kommt her, meine Söhne Fafnir und Regin! Kommt und packt diesen bösen Mann der euren Bruder Otter ermordet hat, nehmt sie alle drei gefangen!“

Während die Reisenden durch einen Zauber gelähmt wurden kamen da zwei starke junge Männer herein die alle drei fest in eiserne Ketten schlugen.


„Und jetzt,“ sagte Hreidmarr grimmig, währenddessen er seine drei Gefangenen rachsüchtig anstarrte, „jetzt mache ich mir Gedanken auf welche Weise ich euch töten werde.“


Warum ist es nötig, dass Ihr uns tötet?“ fragte der langsame Hönir in der Hoffnung im Gespräch könnte man der unmittelbaren Gefahr vorbeugen.

„Warum? Ihr solltet es wissen,“ antwortete Hreidmarr, „Ich bin ein Meister Zauberer was die Trollen und Schwarze Elfen nur zu gut wissen. Meine drei Söhne besitzen auch diese Gabe und außerdem können sie jede gewünschte Gestallt annehmen. Mein ältester Sohn Otter nahm gerne die Gestallt eines Otters an, so dass er seinen bevorzugten Fisch, Lachs, fangen konnte wenn sie im Wasserfall nach unten sprangen. Bei dem Wasserfall, der hier in der Nähe liegt und der Andvari’s Kraft genannt wird! Den Otter, den ihr getötet habt ist dieser mein Sohn und die Gerechtigkeit heist ein Leben für ein Leben!“

„Aber die Gerechtigkeit heist auch, dass wir Schmerzensgeld bezahlen,“ antwortete Hönir unbeirrt, „Das ist eine Summe die bezahlt wird, wenn das Toten durch Unglück geschah. Mein Gefährte warf den Stein nach etwas was ein gewöhnliches Wassertier zu sein schien. Komm setze erst die Höhe der Summe fest, das Schmerzengeld dass wir für Euren Sohn bezahlen müssen.“


Da überlegte Hreidmarr mit Fafnir und Regin und schließlich sagte er:
„Fremde, wir werden also Schmerzengeld annehmen. Wir eisen reines Gold in einer Menge, welche die Haut des Otters der mein Sohn war ganz füllt und soviel noch drauf gelegt ,dass kein einziges Härchen des Pelzes zu sehen ist. Zwei von Euch bleiben in den Ketten hier während der dritte das Gold holen geht.“

Die Asen überlegten zusammen und das Ergebnis war, dass der Schlaue Loki das Gold irgendwie auftreiben geht.
„Gehe zu den Schwarzen Elfen und zu den Zwergen,“ sagte Odin. „Gebrauche alle deine schlauen Kunstgriffe, denn wir sind in der Macht des Zauberers, die nicht wissen dürfen wer wir sind. Darum kann ich keine Hilfe aus Asgard anfragen.“ „Lasse es an mir,“ kicherte Loki. „Ich weiß wo ich das Gold kriegen kann, jedoch werde ich meine ganze Schlauheit brauchen um daran zu kommen.“

Sie blieben Hönir und Odin angekettet, während Fafnir und Regin den Otter abhäuteten um das Schmerzengeld messen zu können und Loki ging seinen Weg um den Schatz zu bemächtigen.
Er ging schnurstracks zurück zu dem Wasserfall Andvari’s Kraft, wo der Otter seinen glänzenden Lachs gefangen hatte und setzte sich bei dem strömenden Wasser auf einen Stein. Loki konnte durch den brüllenden Bogen des Wasserfalls hindurchschauen und schon sehr bald merkte er, dass Andvari der Zwerg sich dort in Gestallt eines Hechts in der Grotte hinter dem Wasserfall verborgen hielt und wo man im Düster das schimmern von Gold sah. „Wie kriege ich ihn zu packen,“ dachte Loki. „Ihn mit meinen Händenzu fangen, ist unmöglich und er ist viel zu schlau um sich durch ein Aas locken zu lassen, wie erfinderisch ich es auch anstelle.“ Da dachte Loki an Ran, die hartherzige Frau von Aegir, des Riesen der die Meere beherrscht, welche nach jedem Schiffbruch die Matrosen in ihre Netze fing und nach unten zum Boden des Ozeans zog. Ran mochte die Asen nicht, jedoch in Loki fühlte sie das Blut der Riesen und darum borgte sie ihm gerne ihr Netz. „Aber zeige es den Asen nicht,“ warnte sie ihn. „Und auch nicht den Bewohnern von Midgard. Denn es kann ein Tag kommen, dass du flüchten möchtest und dann kann nur so ein Netz dich fangen.“

Loki nahm Rans Netz und kehrte zum Wasserfall zurück. Dort warf er das Netz ins Wasser und das tat er so geschickt, dass der große Hecht in den Maschen verheddert war und schließlich nach Atem schnappend auf dem Ufer lag. Loki umklammerte ihn fest mit seinen Händen bis Andvari wieder seine eigene Zwergen Gestallt annahm und ärgerlich fragte was er wollte. Als Loki sagte was er wollte, musste Andvari alle seine Schätze preisgeben um sein Leben zu retten. Er brachte das Gold aus der Grotte heraus und machte davon einen großen Haufen auf dem Ufer. Es war tatsächlich eine große Menge Gold, einen solchen Schatz hatte man in Midgard noch nie gesehen.


© 2007 Lynagh
***NEC ASPERA TERRENT***


Nil admirari prope res est una, solaque quae possit facere et servare beatum
= sich über Nichts zu wundern ist wohl das Einzige, was einen glücklich machen kann und bleiben läßt
(Horatius)

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Lynagh

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Mittwoch, 7. November 2007, 14:15

Der Fluch des Andvari’s Ringes (Teil 2)

Als das endlich erledigt war, kehrte sich Andvari der Zwerg sehr böse um. Doch während er es tat, grapschte er noch schnell einen kleinen goldenen Ring von dem Haufen weg.

Loki, der ihn eingehend beobachtete sah es und befahl ihm streng, den Ring wieder auf den Haufen zu legen.
„Lasse mich bloß diesen einen Ring haben,“ flehte der Zwerg. „Wenn ich ihn habe, kann ich wieder aufs neue Gold machen; aber jemand der nicht dem Zwergen Geschlecht angehört, kann damit nichts anfangen.“

Kein Gramm wirst du behalten,“ sagte Loki bösartig und nahm ihm den Ring ab und hielt ihn fest in seiner Hand umklammert.

„Behalte ihn dann, mit meinem Fluch,“ sagte der Zwerg. „Lass dir sagen, dass jetzt ein Fluch mit dem Ring verbunden ist, der jedem der ihn trägt, Elend und Betrübnis bringt, bis der Ring zusammen mit dem Gold wieder in das tiefe Wasser zurückkehrt. “Mit diesen Worten veränderte sich Andvari wieder in einen Hecht und sprang in das tiefe Wasser.

Loki nahm all das Gold und kehrte zum Hreidmarrs Wohnsitz zurück, wo Odin und Hönir in schon ungeduldig erwarteten. Als Hreidmarr das Gold sah, nahm er das Otterfell füllte es mit dem Gold und danach häufte er das Gold auf dem Fell bis die Haut ganz unsichtbar wurde. Dann war das Gold alle.
Während er damit beschäftigt war, sah Odin den Andvari Ring und fand ihn so schön, dass er ihn von dem Haufen Gold nahm und an seinen Finger steckte.

Als das Gold alles auf dem Haufen lag sagte er::
„Sehe Hreidmarr, nun ist das Schmerzengeld bezahlt, die Otterhaut ist ganz damit bedeckt. “Hreidmarr besah den Haufen sehr genau und rief: „Das stimmt nicht! Ein Härchen auf der Schnauze ist noch sichtbar. Bedecke die auch noch, anders ist das Schmerzengeld nicht bezahlt und musst du mit deinem Leben büßen! “Mit einem Seufzen nahm Odin den Ring von seinem Finger und bedeckte das letzte Härchen damit, so dass das Schmerzengeld bezahlt war und sie ihre Freiheit wiedererlangten.

Als sie frei waren und Odin wieder seinen Speer in der Hand fühlte und keine Gefahr mehr drohte, wandte sich Loki zu Hreidmar um und sagte: „Zusammen mit dem Andvari Ring hast du auch seinen Fluch bekommen: Elend und Betrübnis kommt über jeden der ihn trägt!“

Dann kehrten die drei Asen nach Asgard zurück. Aber sie ließen den Fluch des Andvari Rings zurück und dieser begann schon sofort bei Hreidmarr und seinen Söhnen zu wirken.
„Ihr solltet uns einen Teil des Schmerzensgelds geben,“ sagten Fafnir und Regin zu ihrem Vater. „Otter war nicht nur Euer Sohn sondern auch noch unser Bruder.“ „Keinen einzigen goldenen Ring kriegt ihr,“ antwortete Hreidmarr und er schloss den Schatz in eine Kammer ein, die er als den sichersten Ort dafür befand. Da beschlossen Fafnir und Regin zusammen zu arbeiten und letztendlich ermordeten sie ihren Vater wegen dem Andvari Gold.

Als diese miese Tat vollbracht war, sagte Regin:
„Lass uns jetzt den Schatz in zwei gleiche Teile verteilen.“ „Keinen einzigen Ring wirst du bekommen,“ antwortete Fafnir. „Du, der unseren Vater wegen dem Gold ermordet hat, du hast kein Recht darauf! Das Gesetzt sagt: Ein Leben für ein Leben und du hast das deine durch den Mord an Hreidmarr verspielt. Auf diese Weise verjagte Fafnir den Regin und er setzte sich Hreidmarrs Helm des Schrecken auf und brachte all die Schätze die mal Andvari gehörten in die Gnitta Heide, sehr weit weg von allen Wohnsteten der Menschen und versteckte sie in einer Grotte. Danach veränderte er sich selbst in einen schrecklichen Drachen, legte sich auf das Gold und ergötzte sich an dessen Besitz, wie es bei den Drachen üblich ist.


© 2007 Lynagh
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