Thilo Sarrazin – ein Mahner, der unerbittlich bleibt: „Der Staat an seinen Grenzen“
Er legt seit Jahren mit seinen Büchern den Finger in Deutschlands Wunden. Vorausschauend, zeitnah oder im historischen Rückblick, Thilo Sarrazin ist auf jeden Fall gründlich.
Thilo Sarrazin hat mit seinen Werken schon längst Sachbuchgeschichte geschrieben, von „Deutschland schafft sich ab“ über „Der neue Tugendterror“, „Europa braucht den Euro nicht“, „Wunschdenken“, „Feindliche Übernahme“ bis zur Neuerscheinung „Der Staat an seinen Grenzen“.
Der Kreis der journalistischen Rezensenten für Sarrazins Bücher hat sich längst gelichtet, denn das Totschweigen ist die gar nicht so neue Methode, sich unerwünschter, kritischer Mitbürger zu entledigen. Das hält Sarrazins Leser jedoch nicht ab, schon vor dem Erscheinen des neuesten Bandes „Der Staat an seinen Grenzen“
Diese Sachlichkeit und Gründlichkeit zeichnet die vorliegende Neuerscheinung aus, die den Untertitel trägt: „Über Wirkung von Einwanderung in Geschichte und Gegenwart“.
Die Wirkung von Einwanderung in Geschichte und Gegenwart
„Nachdem ich in den letzten Jahren wiederholt über Migrationsfragen geschrieben habe, stellte sich für mich am Beginn der Arbeit die Frage nach der Motivation zum vorliegenden Buc
Bei seiner Bestandsaufnahme gelingt Sarrazin das Kunststück, zwischen historischer Darstellung von Wanderungsbewegungen zu ihren inhaltlichen Beweggründen zu wechseln. Er beschreibt die Variablen von der Anzahl der Migranten zu den Bewohnern im Einwanderungsland, kultureller Nähe oder Ferne, Aufnahme von Verfolgten oder Unterwerfung unter Eroberer.
Das Problem für die genannten Länder liegt darin, dass für die nächsten 30 Jahre eine weitere Verdoppelung der Bevölkerung zu erwarten ist.
„Die Kapitel 1 bis 5 lieferten das Rüstzeug für eine realistische Betrachtung der komplexen Fragen rund um die Einwanderung. Dabei wurde klar, dass Wunschdenken und Gesinnungsethik die größten Gefahren für den Realismus der Betrachtung und damit für den Erfolg einer wie immer definierten Einwanderungspolitik sind.
Das heißt nicht, dass man nicht ganz Unterschiedliches wollen kann. Aber es gibt nichts umsonst, und jeder Weg hat Folgen, die andere Möglichkeiten verschließen. Naive Illusionen über generell segensreiche Wirkungen von Einwanderung sollten jene verloren haben, die das Buch bis an diese Stelle gelesen haben.“
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