Olaf der Wirt horchte auf, immer öfter ging sein Blick nach draußen. Ein Pferd schnaubte, Olaf ging zur Tür, öffnete sie und sprach nach Fassung ringend: "Noch nie im Leben sah ich solch ein Pferd, geschweige denn solch einen Wolf." Alle gingen zur Tür, um selbst zu schauen was sich da näherte. Welch Überraschung hielten die Nornen nun wieder für die Gemeinschaft bereit?
Ein Reiter näherte sich, sog die Luft tief in die Nase, fast schien es als würde er wittern. Sein Blick war forschend und fest. Er trug einen langen Umhang von grauer Farbe aus fester Wolle, an den Füßen hohe Stiefel aus feinem Leder, an dem Gürtel einen unscheinbaren Dolch. Sein Gesicht verriet viel Entbehrungen, doch die ungewöhnlich braunen Augen verrieten auch viel Wärme. Über seinen Rücken trug er ein Schwert, was sehr alt zu sein schien und, auch wenn es unscheinbar aussah, mit Sicherheit eine mächtige Waffe war und es schien als wäre der unscheinbare eindruck der Waffe gewollt. Um den Hals trug er an einem geflochtenen Lederband ein Stück Bernstein von einer ganz außergewöhnlichen Farbe. An der rechten Hand befand sich ein aus reinem Silber gehämmerter Ring mit einigen Runen, den die Magierin interessiert betrachtete. Das Pferd war ein für diese Gegend ein äußerst kleines Tier jedoch kräftig, ausdauernd und zäh, der scheeweiße Wolf dagegen war sehr groß und kräftig.
"Asenheil euch allen, bekomme ich hier Futter und Wasser für Grani, mein Pferd, und Donar, meinen Wolf?" sprach der Fremde, lang musterte er die Elbin. "Lang ist es her, dass ich Elben sah, der letzte war Hagen, ein augezeichneter Bogenschütze, so manchen Troll haben wir in Hels düstres Reich geschickt. Beide hielten wir nicht viel von den Menschen, wir zogen die Ruhe und Einsamkeit der Berge und Wälder vor. Aber lasst mich erst meine treuen Gefährten versorgen, dann will ich berichten von meiner langen Reise und hören was ihr zu sagen habt, denn die Zeiten werden schlecht und dunkel." Mit eine heimlichen Blick auf die Magierin und die Elbin sagte er leise: "Es gibt noch viel zu tun und die Zeiten werden täglich gefährlicher." Er machte eine kurze Pause.
"Viele Namen gaben die Menschen mir, Schwertmann sagten die einen, Bastard die anderen, aber was sind schon Namen? Namen sind wie das Nordlicht, dass ich sehr vermisse: Es kommt und vergeht, aber Ihr könnt mich Wolfram nennen, denn den Namen gab mir meine Mutter und Thorleifson war der Name meines Vaters, beide wurden von den Verbreitern des neuen Glaubens hoch oben auf der Insel aus Feuer und Eis gefoltert und verbrannt. Diese Knechtsgottanbeter sahen die Morgensonne nicht mehr aufgehen und ich wurde verbannt, seitdem ziehe ich ruhelos durch die Lande nur begleitet von meinen Treuen Gefährten."
Der Wolf legte sich zu Füßen der Elbin und der Magierin. Verwundert sah Wolfram zu, sagte jedoch nichts. Er versorgte seine Gefährten selbst, erst dann dachte er an sich, gemeinsam gingen sie ins Haus.