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81

Sonntag, 30. März 2008, 09:35

Lynagh legte den Schleier über Gunlödd.

Langsam schlich sich Günlödd am Rand der Weide entlang, denn auch wenn sie nicht sichtbar für Hantaoma und Kriemhilde war, so würde sie doch die Stuten mit ihrem feinen Gespür beunruhigen, wenn sie quer darüber lief. Im Schutz der Sträucher hielt sie Ausschau nach Kriemhilde und Hantaoma.

Plötzlich stockte sie...da vorn im Busch, war das nicht die Elbe? Schon wollte sie rufen, doch im Näherkommen sah sie einen riesigen Wolf, der sich hinter Kriemhilde bedrohlich aufgebaut hatte und sie sah das Entsetzen in Kriemhildes Augen.

Der Wolf stand auf, hob den Kopf und streckte die Nase in die Luft, die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen gekniffen. Kriemhilde dachte, den heißen Atem im Nacken, daß nun ihr letztes Stündlein geschlagen hätte. "Kriemhilde, ich bin es, Gunlödd. Hab keine Angst, bleib ganz ruhig und beweg dich nicht, ich werde ihn ablenken, so daß du deinen Bogen nehmen kannst." Erleichtert über das "Erscheinen" von Gunlödd nickte sie, auch wenn sie schon an ihrem Verstand zweifelte und glaubte in ihrer Angst Stimmen zu hören.
Gunlödd nahm den dicken Ast der vor ihr lag und warf ihn in den Wald. Blitzartig sprang der Wolf auf und drehte sich auch in die Richtung, das reichte; Kriemhilde zückte ihren Bogen und bevor sie anlegen konnte...
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Lynagh

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82

Dienstag, 1. April 2008, 13:41

Nachdem Gunlödd unter dem Schleier des Wahns verschwand blieb Lynagh mit den zwei Stuten alleine unter den Bäumen. Die Weide schien irgendwie unruhig, denn alle Pferde versammelten sich an einer Stelle, die Stuten und Fohlen in der Mitte, die Stuten wieherten leise und die Hengste zeigten ihre Zähne und wirkten kämpferisch. Diese Pferde hatten keine Angst, denn sie waren Kriegerpferde und es kostete sie nicht große Mühe, denjenigen zu töten, der ihnen Böses wollte. Was sie da sah, stimmte Lynagh nachdenklich. Die zwei Stuten, auf die sie aufpassen sollte, drehten irgendwie die Rollen um, sie drückten sich mit ihren Flanken an Lynagh, jede an einer Seite, als ob sie Lynagh beschützen wollten und nicht andersherum. Obwohl es bedeutete, daß etwas absolut nicht in Ordnung war auf der Kroktrygg, hatte Lynagh fast Tränen in den Augen von der Feinfühligkeit und Freundlichkeit der zwei Stuten. Sie zweifelte nicht mehr daran, dass sich diese zwei reiten lassen würden; es war als ob sie wußten, was gefragt wurde, als ob sie die menschliche Sprache verstanden. Sie wollte ihnen einen Apfel geben, aber die Stuten nahmen nichts mehr an, ihre Augen waren scharf auf einige ferne Büsche gerichtet, die Ohren flach an dem Kopf gelegt und ihre Hinterbeine schlugen die Erde. Lynagh zog ihren Dolch...

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Saxonia

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83

Mittwoch, 2. April 2008, 19:57

Auch Hantaoma merkte, dass irgendetwas hier auf der Weide nicht in Ordnung war. Alle Tiere versammelten sich an einem Punkt und schützten die Jungtiere. Da hörte Hantaoma aus dem Wald dicht bei ihm ein Knurren und Kauen. Er ging einige Schritte in die Richtung des Geräusches und zog schon einmal vorsichtshalber sein Schwert. Er trat in die erste Reihe der Bäume, als er den Wolf in voller Größe sehen konnte, es war ein mächtiges Tier. Trotzdem war es scheinbar mit etwas Einfachem, einem Ast oder ähnlichem beschäftigt. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse: Jemand hinter ihm rief: "Duck dich!", was Hantaoma in der Drehbewegung auch tat. Die Stimme konnte er Kriemhilde zuordnen. Über ihm surrte ein Pfeil entlang und an dem erstickendem Geräusch des Wolfes konnte man merken, dass dieser getroffen wurde. Hantaoma drehte das Gesicht zum Wolf, welcher aber scheinbar noch nicht tot war. Schnell war er auf den Beinen, um dies zu erledigen. Da sich der Wolf durch die schwere Schussverletzung nicht mehr wehren konnte war es ein einfaches ihn endgültig zu töten. Mit zwei gezielten Hieben in der Nackengegend war der Wolf niedergestreckt.
Zu Kriemhilde und Gunlödd gerichtet, welche nun näher kamen, sagte er: "Das war ganz schön knapp, du hättest ruhig eher etwas sagen können." Er grinste breit. "Naja, zumindest können wir dem Wolf jetzt das Fell abziehen und Fleisch sollte er auch geben können."

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kleine_Heidin

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Samstag, 5. April 2008, 21:35

Noch leicht zittrig erhob sich Kriemhilde und betrachtete den großen Wolf. Irgendwie wirkt er seltsam, so gar nicht wie ein richtiger Wolf, mehr wie... Sie fand kein Wort dafür und blickte Hantaoma an.

"Lasst uns ihn häuten und dann schnell von hier verschwinden." Hantaoma nickte und so machten sie sich ans Werk. Die Damen entfernten sich, bis der unschöne Anblick vorbei war und beschäftigten sich mit den Pferden. Hantaoma und Kriemhilde legten die Haut zusammen und verstauten sie und das Fleisch des Wolfes in einer Tasche von Kriemhilde.

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Lynagh

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85

Samstag, 5. April 2008, 22:50

Gunlödd berichtete Lynagh was geschah und diese bat sie, sich um die zwei Stuten zu kümmern und eilte zu der Stelle, wo Hantaoma und Kriemhilde mit der scheußlichen Arbeit des Häutens beschäftigt waren. "Oh Götter, schützt uns!" rief sie als sie den Wolfspelz sah. Nachdem sie die fragenden Blicke der zwei spürte, fügte sie hinzu: "Es ist einer der Fenrirwölfe. Wie ihr wißt hat eine Hexe das Nest von Fenrir großgezogen und dieser ist einer von ihnen. Direkter Nachkomme - man erkennt sie an ihrem Fell und sie sind nicht wie normale Wölfe. Kriemhilde hatte wieder ein großes Glück! Und der Bogen der Frische verfügt über eine größere Zauberkraft als ich je dachte, denn mit einem normalen Bogen kann man einen Fenrirwolf nicht töten - Wir müssen uns beeilen, denn es ist ein schlechtes Zeichen einem dieser Wölfe zu begegnen. - Eigentlich müssen wir noch zwei weitere Pferde fangen und zurück in der Taverne sein, bevor die Karawanenleute wach sind und wieder aufbrechen. Wir werden die Pferde im Stall der Storegga Stuga verbergen. Vielleicht gelingt es Gunlödd und mir, noch zwei anzulocken. Wenn ihr fertig seid, bleibt lieber auf Abstand zu uns, die Pferde kennen uns und vielleicht haben wir Glück. Die zwei Stuten sind ganz freundlich und das kann uns sehr helfen."

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Montag, 7. April 2008, 17:35

Ein Jüngling, der das Geschehen beobachtete, schlich sich leise von hinten an, um nicht die Pferde zu erschrecken und versuchte nett auf die zwei Damen zu wirken.

Er stellte sich vor: "Guten Tag, ich bin Lanto und habe Eure tapferen Taten gesehen. Ihr habt eindrucksvolle Zauber und seid eine Gruppe, die sich sehr geschickt anstellt. Nennt ihr mir Eure Namen?"
"Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird,
aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen."
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Dienstag, 8. April 2008, 08:56

"Sei gegrüßt Lanto. Ich bin Lynagh, die Magierin der Storegga und die Dame hier, meine Freundin, ist Gunlödd , die Herrin des Landgutes hier im Tal. Wie kommt Ihr aber hierher zur Ende der Welt? Seid Ihr mit der Karawane gekommen?" Sie betrachtete den Jüngling, der ein offenes und ehrliches Gesicht hatte und sie mit seinen schönen Augen ansah. Merkwürdig, auch die Stuten waren neugierig und beschnüffelten ihn, was für diese Pferde sehr außergewöhnlich war, denn sie waren sehr vorsichtig und ihre Freundschaft mußte man verdienen. Vielleicht sollten wir probieren ob eben dieser Jüngling nicht zwei andere Pferde anlocken kann, es scheint daß sie ihn irgendwie sehr mögen. Wirklich außergwöhnlich. Lynagh sah Gunlödd an und merkte, daß sie beide dasselbe dachten.

Hantaoma und Kriemhilde waren noch mit der eckelhaften Arbeit in den Büschen beschäftigt und die Pferde graßten wieder als ob nichts geschehen worden war. Die Herde war ruhig am Graßen und ignorierte weiter den Stand der Dinge - daß da zwei ihrer Stuten mit drei Menschen unter Bäumen standen und zwei andere Menschen in Büschen raschelten, mit etwas beschäftigt. Das war eingentlich ein gutes Zeichen - die Herde fühlte sich nicht bedroht.
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88

Dienstag, 8. April 2008, 11:28

Auch Gunlödd begrüßte den Jüngling, der ein ehrliches, freundliches und aufgeschlossenes Wesen an sich zu haben schien. Die Stuten waren jedenfalls weniger von seiner Anwesenheit beeindruckt als Lynagh und sie selbst, nicht einmal Kriemhilde und Hantaoma bemerkten ihn. Aber woher kam er... Taucht auf, wie aus dem Nichts.

"Sagt uns, edler Jüngling, wie fandet Ihr zur Weide Kroktrygg? Nur wenige wissen davon und die Stuten scheinen vertraut mit Euch."

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89

Dienstag, 8. April 2008, 12:27

"Meinem Großvater hatte diese Weide hier gehört, sie wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Jetzt wohne ich in einem kleinen Dorf nicht weit von hier und habe natürlich auch ein solches Pferd, aber wofür braucht ihr denn diese Wesen und wie seid ihr hier her gekommen? Wie ich gesehen habe, habt ihr zwei Pferde, brauchen eure anderen beiden Helden nicht auch ein solches?", sagte er mit einem wissenden Lächeln.

Lanto öffnete seine Tasche, die mit geheimnisvollen Zeichen bestickt war. Ein heller Lichtblitz zuckte hinaus. Er holte einen glänzenden Würfel heraus und erklärte: “Dieser Gegenstand nennt sich „Kayogi“ und man kann mit ihm Tiere zähmen. Mein Vater stellte ihn aus allerlei merkwürdigen Dingen her und als er fertig war ließ er ihn mir zukommen. Ich habe ihn, seit dem er auf der Suche nach diesem Material war, nicht mehr gesehen und er bedeutet mir sehr viel…“

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Dienstag, 8. April 2008, 14:42

Lynagh fiel fast die Kinnlade nach unten, aber sie faßte sich schnell und ließ sich weiter nichts anmerken. Das würde sie später mit dem Kreis der Taverne besprechen müssen, denn der Jüngling, wenn sie sich nicht irrte und sie irrte sich nicht, war der Sohn eines Weisen aus Gamleby (Alter Ort), das in einem Fjord gelegen auf der Insel Helgala lag, südlich des Maelströms. Ja, sie hatte gehört, daß ein weiser Mann Namens Allvar einen magischen Gegenstand, der „Kayogi“ hieß gemacht haben sollte. Allvar verschwand unter geheimsvollen Umständen und den Gegenstand, der er gemacht hatte, hat bisher noch niemand gesehen und niemand wußte, wo er sich befand. Also dieser junge Mann war sein Sohn - Was sagte er? Er wohne nicht weit von hier? - Lynagh dachte nach, was in der Nähe der Kroktryggweide lag. Dort waren einige Weiler, keiner trug einen Namen. Die Hexen Blavör und Bryna waren hinter dem Gegendstand "Kayogi" her, der Zauberer Gudagastiz, der den Mantel aus Menschenleder trug, und der Menschenjäger Kell ebenfalls. Lynagh fragte sich, ob der Vater dieses jungen Lanto eigentlich noch lebte. Eigentlich wäre es am Besten, wenn der Jüngling in der Taverne wohnte, zu viele waren da, wenn sie es wüßten... Es schauderte sie. Und er hat eines der Sturmpferde mit acht Beinen auch noch gezähmt ...

"Ja", sagte Lynagh laut, "wir bräuchten wirklich noch zwei Pferde, könnt Ihr uns helfen, junger Mann?"
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Samstag, 12. April 2008, 13:21

Lanto nickt Lynagh zu und benutzt den Stein. Plötzlich leuchtet er grün und ein Pferd kommt zu ihm. Die Farbe lässt nach. Das erste Pferd nimmt Lynagh an und es ist ganz ruhig. Nun wird Lanto wieder Grün und und ein weiteres Pferd gleitet auf ihn zu. Wieder nimmt es Lynagh in Empfang und Lanto erklärt: "Ich muss ein bisschen ruhen, das hat mich viel Kraft gekostet."
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Samstag, 12. April 2008, 15:30

Vier Pferde! Vier Pferde hatten sie, die achtbeinigen Nachkommen von Swaldilfari und seinem Sohn Sleipnir mit den Sturmstuten der Riesen - das war mehr als man träumen konnte. Sie drehte sich zu Gunlödd. "Wir sollten Kriemhilde und Hantaoma rufen und zurück in die Taverne, bevor die Karawanen-Leute wach werden. Außerdem, glaube ich, der Jüngling sollte sich gut ausruhen, im richtigen Bett. Die Pferde können wir auf der Wiese vor der Stuga lassen, dort kommt ja niemand, denn Bjarni hält dort die Wache. Sie streichelte die Pferde auf der Nase, sie fühlten sich an wie Seide.
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Samstag, 12. April 2008, 23:51

Gunlödd war überglücklich, endlich war es gelungen für alle Pferde einzufangen und viel schneller als gedacht. Das Schicksal scheint es gut mit uns zu meinen.

Nun steht der Reise zu Hantaomas Dorf nichts mehr im Weg... Hantaoma...sie blickte in Richtung des Busches, wo Kriemhilde und er noch mit dem Wolf beschäftigt waren. Ein wirklich gräßliches Geschöpf, bei dem Gedanken, daß er Kriemhilde hätte töten können, lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken. Zum Glück war auch Hantaoma zur Stelle.

In der kurzen Zeit, in der sie nun alle zusammen waren, hatte sich eine gute Gemeinschaft gebildet und jeder war für den anderen da. Die vergangenen Ereignisse hatten gezeigt, daß auf alle Verlass war. Ein gutes Zeichen.

Nachdenklich schaute sie nun zu Lanto. Genau im richtigen Moment erschien er, als ob er von den Göttern gesandt wurde. Wahrscheinlich hat er noch andere Fähigkeiten, über die wir noch nichts wissen, genauso wenig wie über das geheimnisvolle Dorf in dem er wohnt.

"Wie weit seid ihr beiden, die Zeit drängt."

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Sonntag, 13. April 2008, 17:52

"Wir sollen schnell verschwinden, denn es kann ein Wolf von Blavör sein, der Hexe die sich um Fenrirs Nest kümmerte und wie es scheint züchtet sie sie weiter," seufzte Lynagh. "Sie ist eine sehr alte und nicht sehr umgängliche Hexe und tut für ihre Fenrirwölfe alles." Die vier Pferde waren plötzlich so zahm, irgendwie schien es als ob sie alles verstanden hatten, was gesagt wurde. Nun, von solchen Pferden kann man alles erwarten, sicher hatten sie ihre Geheimnisse und vielleicht wußte der Jüngling, der eines von ihnen schon lange hatte, mehr darüber. Lynagh, Lanto und die Pferde standen schon bereit unter den Bäumen. Gunlödd ging zu den Büschen, da sie keine Antwort bekam. Aber sie rief auch nicht sehr laut, weil sie die Pferde auf der Weide nicht unnötig stören wollte. Die Pferde grasten, aber schauten regelmäßig zu der Gruppe der Menschen und vier Pferde die unter den Bäumen standen. Es war als ob sie billigten was sie sahen. Ab und zu wieherte eines der vier Pferde und bekam Antwort von denen auf der Kroktryggweide. Wahrscheinlich erzählten sie sich etwas. Ein seltsamer Ort war es, diese Kroktryggweide, wo man sogar zwei magischen Tierarten begegnete, den Sturmpferden und einem der Fenrirwölfe.

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Sonntag, 20. April 2008, 17:35

Kriemhilde und Hantaoma waren nun endlich fertig, den riesigen Wolf zu häuten und die Knochen vom Fleisch zu schälen. Gerade als Gunlödd kam packten sie das Fleisch und den Pelz ein. "Wir kommen gleich, wir wollen es nur gut verstauen, damit Pelz und Fleisch nicht verderben." Kriemhilde sah neugierig an Gunlödd vorbei und sah die vier Sturmstuten. Fragend blickte sie zu Gunlödd auf: "Wie habt ihr beiden das angestellt? Und wer ist dieser seltsame Junge dort? Er wirkt unheimlich..." Vielleicht bin ich auch wieder nur übervorsichtig, schalt sie sich in Gedanken selbst. Als Hantaoma gerade die Tasche zuband hörten sie ein Krächzen über ihnen in den Baumwipfeln. "Ich habe schon darauf gewartet, dass die Aasfresser wieder kommen..." Missbilligend nahm sie die Knochen des Wolfes und warf sie in den Wald hinein. Sofort hörte man Flügelschlagen und aufgeregtes Krächzen und Kriemhilde betrachtete ein wenig angeekelt ihre blutigen Hände. "Habt Ihr vielleicht einen Fluss oder einen See in der Nähe gesehen, ich denke, wir sollten uns zunächst die Hände waschen, denn die Pferde könnten den Blutgeruch nicht besonders mögen."
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Freitag, 25. April 2008, 13:22

Das Fleisch war verpackt und die Pferde waren willig um zu folgen. Nicht weit bei dem Pfad im Wald floß ein Bach, wo sich Kriemhilde und Hantaoma waschen konnten. Der Morgen war nicht weit und sie mußten sich beeilen, denn es gab viel zu tun. Hantaoma und Kriemhilde brachten die Pferde weiter bergauf zum Storegga Stuga-Stall und Gunlödd kümmerte sich um den Jüngling, den sie in Olafs Bett steckte, denn alle Zimmer waren besetzt. Es war noch ruhig im Hause und auch in den Stallgebäuden, wo die Kutscher, Wächter und Helfer schliefen. Olaf und Lynagh begaben sich in die Küche, denn bald würden die Gäste aufstehen und es gab viel Arbeit.

Sie kochten einen riesigen Kessel Tee, schnitten Brot und als sich Gunlödd zu ihnen gesellte, schmierte sie einen großen Berg belegter Brote. Olaf bereitete Speck und Spiegeleier zu, Lynagh machte Rühreier und arrangierte eine riesige Käseplatte, die sie auf die Theke in der Gelagekammer setzte, wo ein reiches Buffet voll mit üppig gefüllten Schüsseln voll Essen entstand. Olafs Frau und Töchter schliefen in der Storegga Stuga und paßten auf Lynaghs Hündinnen auf.
Die ersten Gäste kamen nach unten und bald war die Stube voll Stimmen, dem Klirren von Geschirr und leckeren Düften. Nach dem Frühstück nahmen die Kaufleute einige Bestellungen von Waren auf, die Olaf, Gunlödd und Lynagh für das nächste Mal gerne haben wollten, und die reisenden Damen saßen zusammen an einem der Tische, während ihr Gepäck in die Kutsche geladen wurde. Die zwei jungen Mädchen näherten sich Lynagh und kicherten nervös.

„Wo ist eigentlich der junge Ritter?“ fragte schließlich eine flüsternd und errötete. „Oh, der ist schon auf der Jagd,“ lachte Lynagh und Gunlödd, die hinter der Theke stand, hob ihre Augenbrauen und schüttelte den Kopf.

„Ein hübscher junger Mann in der Taverne und die Mädels sind wie verrückt,“ bemerkte sie. Nun ja, hübsche junge Männer vom guten Stand sah man wenig so weit im Norden. Letztendlich waren die Wagen geladen, die Damen saßen in der Kutsche, die Wächter bereit und die ersten Wagen des langen Zuges setzten sich in die Bewegung. Nach einer halben Stunde war es wieder still und ruhig in der Taverne. Olaf, Gunlödd und Lynagh setzten sich, schenkten sich große Tassen Tee ein und aßen endlich auch ihr Frühstück.

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Samstag, 26. April 2008, 16:24

Olaf der Wirt horchte auf, immer öfter ging sein Blick nach draußen. Ein Pferd schnaubte, Olaf ging zur Tür, öffnete sie und sprach nach Fassung ringend: "Noch nie im Leben sah ich solch ein Pferd, geschweige denn solch einen Wolf." Alle gingen zur Tür, um selbst zu schauen was sich da näherte. Welch Überraschung hielten die Nornen nun wieder für die Gemeinschaft bereit?

Ein Reiter näherte sich, sog die Luft tief in die Nase, fast schien es als würde er wittern. Sein Blick war forschend und fest. Er trug einen langen Umhang von grauer Farbe aus fester Wolle, an den Füßen hohe Stiefel aus feinem Leder, an dem Gürtel einen unscheinbaren Dolch. Sein Gesicht verriet viel Entbehrungen, doch die ungewöhnlich braunen Augen verrieten auch viel Wärme. Über seinen Rücken trug er ein Schwert, was sehr alt zu sein schien und, auch wenn es unscheinbar aussah, mit Sicherheit eine mächtige Waffe war und es schien als wäre der unscheinbare eindruck der Waffe gewollt. Um den Hals trug er an einem geflochtenen Lederband ein Stück Bernstein von einer ganz außergewöhnlichen Farbe. An der rechten Hand befand sich ein aus reinem Silber gehämmerter Ring mit einigen Runen, den die Magierin interessiert betrachtete. Das Pferd war ein für diese Gegend ein äußerst kleines Tier jedoch kräftig, ausdauernd und zäh, der scheeweiße Wolf dagegen war sehr groß und kräftig.

"Asenheil euch allen, bekomme ich hier Futter und Wasser für Grani, mein Pferd, und Donar, meinen Wolf?" sprach der Fremde, lang musterte er die Elbin. "Lang ist es her, dass ich Elben sah, der letzte war Hagen, ein augezeichneter Bogenschütze, so manchen Troll haben wir in Hels düstres Reich geschickt. Beide hielten wir nicht viel von den Menschen, wir zogen die Ruhe und Einsamkeit der Berge und Wälder vor. Aber lasst mich erst meine treuen Gefährten versorgen, dann will ich berichten von meiner langen Reise und hören was ihr zu sagen habt, denn die Zeiten werden schlecht und dunkel." Mit eine heimlichen Blick auf die Magierin und die Elbin sagte er leise: "Es gibt noch viel zu tun und die Zeiten werden täglich gefährlicher." Er machte eine kurze Pause.

"Viele Namen gaben die Menschen mir, Schwertmann sagten die einen, Bastard die anderen, aber was sind schon Namen? Namen sind wie das Nordlicht, dass ich sehr vermisse: Es kommt und vergeht, aber Ihr könnt mich Wolfram nennen, denn den Namen gab mir meine Mutter und Thorleifson war der Name meines Vaters, beide wurden von den Verbreitern des neuen Glaubens hoch oben auf der Insel aus Feuer und Eis gefoltert und verbrannt. Diese Knechtsgottanbeter sahen die Morgensonne nicht mehr aufgehen und ich wurde verbannt, seitdem ziehe ich ruhelos durch die Lande nur begleitet von meinen Treuen Gefährten."

Der Wolf legte sich zu Füßen der Elbin und der Magierin. Verwundert sah Wolfram zu, sagte jedoch nichts. Er versorgte seine Gefährten selbst, erst dann dachte er an sich, gemeinsam gingen sie ins Haus.

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Samstag, 26. April 2008, 17:57

„Die Insel von Feuer und Eis,“ wiederholte Lynagh. Kommt er aus den neuen Ländern weit im Nordwesten? Island? Vinland? Grönland?, grübelte sie. Lynagh dachte eben an den Ritter, der auf dem Schiff aus Vinland kam und schwieg, verloren in den Gedanken, die eine Weile in der Vergangenheit weilten. Nun, es wird sicher spannend, sie dachte eben an die Hexe Blavör und ihre Fenrirwölfe, die kriegen eine große Konkurrenz in diesem schönen Tier des Fremden. Sie lächelte dann dem Fremden zu.

„Eigentlich sollte jemand Lanto, Hantaoma und Bjarni holen. Das Frühstück steht schon lange bereit und auch Ihr, Wolfram, braucht etwas zu essen und Olaf hat sicher in der Küche einige leckere Fleischreste für den schönen Wolf.“

Sie beugte sich und streichelte das Tier und ließ es ihre Hand beschnüffeln. Als alle wieder in der Gelagekammer waren und sich an einem der Tische setzten, nahm Lynagh Gunlödd mit in die Küche. „Hast du den Runenring gesehen?“, flüsterte sie ihrer Freundin zu. „Der Mann ist mehr als er scheint. Es ist alles so eingewickelt, jetzt, da wir die Pferde haben und in Hantaomas Land sollen. Und da ist auch der Jüngling Lanto...“

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99

Samstag, 26. April 2008, 18:33

Wolfram saß am Tisch tief in Gedanken versunken, der sonst scheue und argwönische Donar ließ sich von Olaf bewirten und von der Magierin kraulen, der alte Schlingel, still lächelte Wolfram in sich hinein, schönen Frauen hatte der alte Wolf noch nie lange widerstehen können.

Sinnend betrachtete er sein Schwert, Hagen der Elbe hat es nach tagelanger ritueller Reinigung und Fasten mit ihm zusammen auf Island am Vatnajökul, dem großen Gletscher aus Feuer und Eis, geschmiedet und mit einer großen Portion weißer Elbenmagie ausgestattet, auch der Dolch seines Vaters, den er trug, hatte Elbensegen erhalten. Nachdenklich drehte Wolfram den Ring mit den Runen, ein Geschenk seiner Mutter zur Mannwerdung, dieser Ring barg ein großes Geheinmis. ein Geheimnis von ungeheurer Größe und Macht, wenn die anderen wüßten, dachte Wolfram. Draußen wieherte Grani, der treue Isländerhengst, einer seiner Urahninnen sollten von Sleipnir Walvaters Hengst abstammen. Wolfram stand auf und sah aus dem Fenster, ob die Elbin, Hagen den Elbenfreund kennt?, ging es ihm durch den Kopf. Er schob den Ärmel ein wenig hoch und befühlte die Narbe oberhalb des Handgelenks, wo sie vor Jahren ihr Blut tauschten. Auf einmal erschrak er: Ganz heiß wurde die Narbe, schnell schob er den Ärmel wieder herunter, da die Frauen wieder kamen, aber die Unruhe blieb.

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100

Samstag, 26. April 2008, 19:51

Gunlödd betrachtete den Neuankömmling, während sie genüßlich ihren Tee trank.

Das Gesicht, was wohl kernig und markante Züge hatte, strahlte doch eine gewisse Wärme aus. Seine Augen... Ungewöhnlich. Der Körper, von unzähligen Kämpfen gezeichnet und geformt. Ein stolzer, aufrechter Gang mit festem Schritt. Er behandelt die Tiere wie seinesgleichen. Und dann dieser Ring mit den Runen...Außerdem scheint er einen Bärenhunger zu haben.

Ihr kam in den Sinn, was Lynagh in der Küche sagte. Ja, es schien als ob alle guten Mächte sich versammeln, hier oben am großen Rand. Vorhin noch Lanto und jetzt Wolfram, beide geheimnisvoll und stark, mit Fähigkeiten, die sich nur erahnen lassen. Schier zu einem Zeitpunkt, wo man sie brauchen kann. Vor einiger Zeit der weiße Rabe, die weißen Schönheiten von der Weide und nun der weiße Wolf.

Es muß etwas mächtiges im Gange sein, von dem wir noch nichts wissen, wenn sich alles Gute und Starke in unserer kleinen Taverne zusammen findet.

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"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -