Gunlödd wischte sich die Hände an der Schürze trocken, band sie ab und hängte sie an die Tür."So, ich glaube nun sind erst einmal alle versorgt und der Abwasch ist auch erledigt. Ich gehe ein wenig frische Luft schnappen Olaf, an so viele Menschen um mich herum muß ich mich erst wieder gewöhnen." Sie ordnet sich das Haar und ihr Gewand. "Sicher, geht nur" erwiderte Olaf mit einem Lächeln.
Gunlödd ging durch die Stube, grüßte freundlich und ihr Blick überflog die Gesichter der Menschen, die hier eingekehrt waren. Trotz der langen Reise wirkten sie hier in der Taverne entspannt und viele unterhielten sich angeregt. Später werde ich mich zu ihnen gesellen und hören was sie zu berichten wissen.
Sie trat vor die Tür...doch die ersehnte Ruhe fand sie auch hier nicht, denn der Platz vor der Taverne war immer noch mit Mensch und Tier gefüllt. Schnell ging sie in Richtung der Klippen, blickte sich um und tatsächlich... nun war sie allein.
Ihr Blick wanderte in die Ferne, feine Nebelschwaden lagen über dem Meer. Sie genoß die Stille und schloß die Augen, atmet tief ein und ein Gefühl der Erleichterung überkam sie. Weich strich der Wind über ihr Gesicht und durch ihr Haar, schien sie förmlich zu umarmen. Sie schmeckte die salzige Meeresluft und in Gedanken war sie bei ihrem Mann und ihrem Sohn.
Plötzlich vernahm sie ein Geräusch, sie öffnete die Augen und neben ihr stand Hantaoma. "Hast du mich erschreckt, ich dachte ich wäre hier allein. Du hast es auch nicht mehr in der Taverne ausgehalten?" Hantaoma nickte und seine Augen blickten sie traurig an. So kannte sie ihn gar nicht, nachdenklich ja, aber traurig hatte sie ihn bis jetzt noch nie gesehen. "Komm setzten wir uns ein Weilchen nieder, die Luft ist angenehm warm und wenn du etwas auf dem Herzen hast, ich höre dir gern zu."
Hantaoma war eigentlich kein großer Redner, das wußte auch Gunlödd, die meiste Zeit war er in sich gekehrt und mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Eigentlich hatten sie noch gar keine Gelegenheit, sich näher kennenzulernen und doch spürt jeder, daß es zwischen ihnen allen eine innere Verbundenheit gibt.