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Sonntag, 17. August 2008, 22:33

Basilikum

Ocimum basilicum L.



Herkunft:
Ocimum - abgeleitet von der latinisierten Version des griechischen Pflanzennamens okimon=duften,riechen; Basilicum griech. abgeleitet von basileus=König

Ursprünglich aus Indien, wo heute noch den Hindus eine der Basilikumarten heilig ist.

Volksname:
Basilienkraut, Deutscher Pfeffer, Herrenkraut, Hirnkraut, Josefskräutlein, Krampfkräutel, Königsbalsam, Königskraut, Pfefferkraut

Pflanzenfamilie:
Lippenblütler (Lamiaceae) bekannt sind rund 60 verschiedene Sorten

Verwendete Pflanzenteile:
Blätter, Blütenspitzen

Sammelzeit:
Juni bis August, vor der ersten Blüte

Inhaltsstoffe:
Je nach Art und Wachstumsbedingungen, Ätherisches Öl, Campher, Cineol, Estragol, Menthol, Thymol, Methylcavicol, Anethol, Kampfer, Gerbstoff, Saponine, Flavonoide, Farnesol, Stigmasterol, Beta-Sitosterol, Vitamin A und Vitamin C und Oleanolsäure und Ursolsäure. Basilikum enthält außerdem die Droge Herba Basilici.

Heilwirkung:
Vielen ist Basilikum nur als Gewürz bekannt, aber nur wenige wissen, daß es auch eine Heilpflanze ist. Die ätherischen Öle haben eine beruhigende, stärkende, wärmende, krampflösende, fiebersenkende und verdauungsfördernde Wirkung. Es stärkt die Verdauungsorgane und hilft bei Blähungen, Magen- und Darmbeschwerden (besonders Ocimum kilimandscharicum) und Völlegefühl, außerdem wird die Galle- und Speichelabsonderung erhöht. Desweiteren wirkt es sich heilend bei vielen Erkrankungen der Harnorgane aus. Früher benutzte man auch Aufgüsse des Samens zur Behandlung von Trippererkrankungen.

Bei Erkältungen und Grippe wirkt es schweißtreibend und schleimlösend. Zur Unterstützung für den Geruchssinn nach chronischem Schnupfen, kann man es getrocknet und zerstoßen als Niespulver einsetzen. Es beruhigt die Nerven und lindert Migräne. In der Frauenheilkunde lindert es Periodenkrämpfe und regelt unregelmäßige Menstruationsblutungen. Wechseljahrsbeschwerden können durch das enthaltene Beta-Sitosterol, welches dem Hormon Östrogen ähnlich ist, gemildert werden.

Äußerlich angewandt als Waschung, Badezusatz oder Umschlag unterstützt es die Heilung bei Akne, schwer heilenden Wunden und Hautabschürfungen. Frische zerriebene Blätter oder Basilikumöl helfen bei Insektenstichen. Basilikumöl kann auch als Mundspülung und Badezusatz verwendet werden.

Ein Tee aus Blättern und Blüten wirkt antiseptisch bei Wunden und Eiterungen. In der Schwangerschaft sollte wegen des enthaltenen Estragols auf einen regelmäßigen Genuß von Basilikum verzichtet werden.

Basilikum wird außerdem nachgesagt, es steigere das Denkvermögen. ;)

In der Küche:
Als Würzkraut passt es zu Fleisch- und Fischgerichten (nicht mitkochen, sondern nur erwärmen sonst geht das Aroma verloren) Eierspeisen, Füllungen, Käse, Quark, Würzsaucen und natürlich zu allerlei frischen Salaten.

Geschichte:
In Indien gilt der Basilikum als heilige Pflanze und wird bei religiösen Zeremonien verwendet. Von Indien kam es nach Südeuropa. Karl der Große ließ es von Italien importieren und in den Klostergärten nördlich der Alpen anbauen. Die Römer nutzten Basilikum als Arznei-, Gewürz- und Zierpflanze und in den ägyptischen Pyramiden wurden Reste von Basilikum gefunden. Im "Capitulare de villis vel curtis imperii" (Sammlung von Vorschriften für die Krongüter und Reichshöfe) aus dem Jahre 802, verfügte Karl der Große, daß auf jedem Krongut und Reichshof ein Garten mit Kräutern und Pflanzen angelegt werden sollte. Gemäß der Verordnung war genau festgelegt, welche Kräuter und Pflanzen angebaut werden mußten. Dabei handelte es sich ausschließlich um Nutzpflanzen für Mensch und Tier, die nähren, würzen, heilen, haltbar machen oder auch Ungeziefer vertreiben. Der Erlass wird, in einer einzigen Handschrift überliefert, in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel aufbewahrt.

Ein Basilikumtopf auf dem Fensterbrett soll das Haus vor negativen Einflüssen schützen.


Bei langanhaltenden, wiederkehrenden oder sich verstärkenden Beschwerden, sollte immer ein erfahrener Mediziner zur Abklärung der Ursachen konsultiert werden.



"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

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