Deutschland Migrationskrise
Flüchtlingsgipfel: „Situation ist enorm schwierig“ – Städte am Limit
Die absoluten Zahlen sind schon so hoch wie 2015/2016: Mehr als 1,1 Millionen Menschen haben dieses Jahr schon Zuflucht in Deutschland gesucht. Die Kommunen und Städte schlagen auf dem heutigen Flüchtlingsgipfel bei Innenministerin Faeser Alarm.
In Dresden wird die Messe als Notunterkunft für Geflüchtete vorbereitet, Leipzig plant Zeltstädte, Berlin sieht sich am Limit. „Die Lage ist aktuell sehr ernst“, sagt der Vizepräsident des Deutschen Städtetags, Burkhard Jung.
Wo die geflüchteten Menschen herkommen
Migrationsforscher verweisen darauf, dass zeitweise mehr Ukrainer aus der Europäischen Union zurück in ihre Heimat gingen als umgekehrt. Die Besonderheit bei den Flüchtlingen aus der Ukraine ist zudem: Sie bekamen hier sofort Aufenthaltsrecht und Arbeitserlaubnis, sie mussten nicht in Sammelunterkünfte und nicht in Asylverfahren.
Was die Zahlen für Deutschland bedeuten
„Klar ist, wir haben es mit einem erheblichen Stresstest für unsere Gesellschaft zu tun“, sagt Fluchtexperte Marcus Engler vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung. Und sie könnten aus seiner Sicht im Winter noch steigen, wenn der Krieg in der Ukraine eskaliert oder dort noch mehr Wohnungen und Städte zerstört werden.
Es kommen mehr Menschen über die Balkanroute
Kopfzerbrechen macht den Behörden seit einigen Wochen, dass zusätzlich zu den Ukraine-Flüchtlingen mehr Menschen aus anderen Krisenregionen über die sogenannte Balkanroute kommen. Sachsen gilt als ein Hotspot. Hier kommen Menschen über die Grenzen zu Tschechien und Polen an.
In der Pandemie saßen viele fest
Dahinter stecke auch ein „nachholender Effekt“. Es kämen viele Menschen, die wegen der Corona-Pandemie in Ankunftsländern wie Griechenland festgesessen hätten und sich nun bessere Bedingungen in nördlichen EU-Ländern erhofften.
Bund soll mehr helfen
Gleichwohl sind sich beide Forscher einig, dass die Gesamtzahl der in Deutschland unterzubringenden und zu versorgenden Menschen außergewöhnlich hoch ist.
Um die Finanzen dürfte noch gefeilscht werden.
Eine Zusage hat Innenministerin Faeser aber schon gemacht. Die SPD-Politikerin will unter anderem weitere Bundesimmobilien als Unterkünfte zur Verfügung stellen.
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