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Mittelmeer: Malta und Italien machen Häfen weitgehend dicht – Über 400 Immigranten an Bord zweier Schiffe
Die Schiffe "Ocean Viking" und die "Open Arms" nahmen bei Einsätzen im Mittelmeer rund 250 bzw. 170 Zuwanderer an Bord und suchen nun Anlaufstellen in Europa.
Das neue Schiff der NGO SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen hat weitere Zuwanderer im Mittelmeer aufgefischt. Bei dem dritten Rettungseinsatz in drei Tagen seien 81 Menschen von einem seeuntauglichen Schlauchboot aufgenommen worden, twitterte Ärzte ohne Grenzen.
Nun befänden sich insgesamt 251 Gerettete an Bord der „Ocean Viking“. Zunächst war unklar, ob das Schiff weiter in der Rettungszone vor Libyen bleiben wird oder sich auf den Weg nach Europa macht.
Malta verweigert sich
Im Mittelmeer ist mit dem Einsatz eines neuen Schiffes die Zahl der geretteten Bootsflüchtlinge wieder deutlich gestiegen. Die von den NGO SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen seit dieser Woche eingesetzte „Ocean Viking“ nahm in weniger als 24 Stunden rund 170 Migranten an Bord.
Unklar ist, wohin beide Schiffe die Menschen bringen werden. Italien und Malta haben ihre Häfen für Flüchtlingsschiffe weitgehend dicht gemacht.
Malta will von 160 Menschen an Bord des Schiffes „Open Arms“ nur 39 aufnehmen, die in der Nacht zum Samstag gerettet worden sind. Sie harren bereits seit neun Tagen an Bord des Schiffes der spanischen Organisation Proactiva aus.
Malta habe vorgeschlagen, die 39 Migranten von einem Schiff der Marine abholen und zum maltesischen Festland bringen zu lassen, erklärte die Regierung. Diese Gruppe sei im Zuständigkeitsbereich Maltas gerettet worden.
„Open Arms“ habe diese Lösung jedoch abgelehnt und bestehe darauf, dass Malta alle 160 Geretteten aufnehmen solle, hieß es.
Kurz zuvor hatte die Hilfsorganisation Maltas Entscheidung per Twitter kritisiert, da diese Spannungen auf dem Schiff ausgelöst habe. Die Entscheidung Maltas habe zu einem „ernsthaften Sicherheitsproblem an Bord“ geführt, erklärte Oscar Camps, Gründer von Proactiva. Die Angstzustände der Menschen seien „unerträglich“.
Am Freitagmorgen hatte der US-Schauspieler Richard Gere den 121 Migranten und der Besatzung der „Open Arms“ einen Besuch abgestattet. „Ich bin von Lampedusa aus hergekommen. Wir haben so viel Wasser und Nahrung wie möglich für jeden an Bord mitgebracht“
Alle seien wohlauf gewesen, aber es sei wichtig, dass sie nun „einen freien Hafen erreichen, von Bord gehen und ein neues Leben starten“ könnten, sagte der Schauspieler.
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„Ocean Viking“ nimmt 356 Migranten an Bord – Salvini fordert offene Häfen in Frankreich, Spanien oder Norwegen
Das NGO-Schiff "Ocean Viking" hat 105 weitere Migranten im Mittelmeer aufgegriffen. Bei den Menschen habe es sich ausschließlich um Männer gehandelt
Das NGO-Schiff „Ocean Viking“ hat 105 weitere Migranten im Mittelmeer aufgegriffen. Die Aufnahme 40 Seemeilen von der libyschen Küste entfernt sei dadurch erschwert worden, dass das Boot der Migranten zu sinken begonnen habe, als das NGO-Schiff sich näherte ausschließlich um Männer gehandelt.
Die meisten von ihnen stammten aus dem Sudan, 29 von ihnen waren minderjährig.
Es ist die vierte Mittelmeeraktion der „Ocean Viking“, die nun 356 Migranten an Bord hat und einen sicheren Hafen sucht. Das Schiff wird gemeinsam von den NGO’s SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen betrieben. Den Organisationen zufolge könnten das schöne Wetter und das am Sonntag begonnene muslimische Opferfest Eid al-Adha dazu beigetragen haben, dass sich mehr Menschen auf den Weg von Libyen nach Europa machen.
Die maltesischen Behörden, von der „Ocean Viking“ vor der jüngsten Rettungsaktion kontaktiert, weigerten sich am Montag, Migranten von Bord des Schiffs an Land zu lassen. Am Samstag hatte Malta mitgeteilt, das Land wolle 39 Menschen vom NGO-Schiff „Open Arms“ aufnehmen, das ebenfalls einen Hafen zum Anlegen sucht. An Bord der „Open Arms“ befinden sich derzeit etwa 150 Menschen, einige von ihnen bereits seit zehn Tagen.
Italiens Innenminister Matteo Salvini von der Lega-Partei wiederholte am Montag „das absolute Verbot für diese beiden ausländischen Schiffe, in italienische Hoheitsgewässer einzudringen“. Für sie sollten Häfen in „Frankreich, Spanien oder Norwegen“ geöffnet werden.
Unterdessen reichte der Kapitän der „Open Arms“ die Asylanträge von 31 minderjährigen „Flüchtlingen“ bei der spanischen Botschaft in Malta ein, wie die Nachrichtenagentur AFP einem offiziellen Schreiben entnehmen konnte.
Er habe die Lage der Minderjährigen bereits vergebens beim Jugendgericht in Palermo vorgetragen, erklärte Marc Reig und bestätigte, dass Italien und Malta dem Schiff die Einfahrt untersagt hätten
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Italiens harte Linie: Migranten weichen auf andere Mittelmeerrouten aus
Angesichts der harten Linie Italiens weichen Migranten auf andere Wege übers Mittelmeer aus. Auf der Route von Nordafrika nach Spanien stieg die Zahl illegaler Einreisen im Juli im Vergleich zum Vormonat um 22 Prozent, wie die EU-Grenzschutzbehörde Frontex mitteilte.
Insgesamt kamen aber über alle Fluchtrouten in den ersten sieben Monaten 2019 etwa 30 Prozent weniger Menschen in die Europäische Union als in der gleichen Zeit des Vorjahrs – rund 54300.
Die Hauptfluchtroute liegt aber immer noch im Osten des Mittelmeers, wo 28.200 Menschen illegal in die EU einreisten. Die Zahl sank in den ersten sieben Monaten zwar insgesamt um sechs Prozent, weil weniger Menschen über den Landweg von der Türkei nach Griechenland kamen. Die griechischen Inseln meldeten jedoch ein Viertel mehr Ankömmlinge als in der Zeit von Januar bis Juli 2018.
Sogar verdoppelt hat sich die Zahl der illegalen Grenzübertritte in den ersten sieben Monaten auf der westlichen Balkanroute: Hier wurden 5800 Menschen gezählt.
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Zuwanderungsexperte Knaus: Staatliche Seenotrettung ist tödlich!
Für Angela Merkel scheinen Menschenleben keine so große Rolle zu spielen, wenn sie der Welt ihr angeblich „gutes Herz“ zeigen will und großzügig die Schlepper dazu einlädt, die armen Menschen auf das gefährliche Mittelmeer zu locken. Jetzt bezweifelt sogar der Zuwanderungsexperte Gerald Knaus den Nutzen von staatlich organisierten Seenotrettern im zentralen Mittelmeer, wie sie jüngst die Bundeskanzlerin vorgeschlagen hat.
„Auf der gefährlichsten Strecke zwischen Nordafrika und Italien zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre eines klar: Mehr staatlich koordinierte Seenotrettung führte nicht zu weniger Toten“, schreibt der österreichische Soziologe in einem Beitrag für die „Welt am Sonntag“. Knaus ist Leiter der Denkfabrik Europäische Stabilitätsinitiative e.V. und gilt als Vordenker des EU-Türkei-Flüchtlingsdeals.
Es gebe in Europa immer noch Menschen, die die Rettungsmission „Mare Nostrum“ als „Sternstunde empathischer Politik“ lobten und beklagten, dass sie im Herbst 2014 nicht verlängert wurde, so Knaus. Dabei seien zwischen Mai und Oktober 2014 trotz „Mare Nostrum“ mehr Menschen als je zuvor ertrunken. „Es war das tödlichste Halbjahr in der Geschichte des zentralen Mittelmeeres“, schreibt Knaus.
Im ersten Halbjahr 2019 seien zwischen Libyen und Italien weniger als 350 Menschen gestorben, das sei „die niedrigste Zahl seit Jahren“. Und nur eine europäische Regierung habe im letzten Jahr Hunderte Schutzbedürftige direkt aus Libyen geholt, nämlich Italien. Es sei deshalb nicht erstaunlich, „dass Salvinis Anhänger in Europa vor allem Heuchler sehen“.
Klare Worte, die aber wohl bei Angela Merkel auf taube Ohren stoßen. Stur wie ein Esel will sie ihre todbringende Politik, unterstützt von den Linken und Grünen, weiter durchziehen. Auch zum Unwohlsein des deutschen Volkes.
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Migranten springen von Bord: Schicksal der „Open Arms“ trotz Hilfsangebots aus Spanien ungewiss
Die Betreuer der Migranten an Bord des NGO-Schiffes "Open Arms" haben das Angebot zur Einfahrt in einen südspanischen Hafen abgelehnt. Der Vorschlag aus Madrid sei angesichts der Notlage an Bord "vollkommen undurchführbar"
Das Tauziehen um das von Italien abgewiesene NGO-Schiff „Open Arms“ dauert an: Während 27 unbegleitete Minderjährige am Wochenende auf der italienischen Insel Lampedusa an Land gehen durften, war das Schicksal der gut hundert verbliebenen Migranten weiter unklar. Zwar bot Spanien der Hilfsorganisation Proactiva Open Arms am Sonntag an, das Schiff dürfe in den Hafen von Algeciras einlaufen.
Die Flüchtlingshelfer lehnten eine mehrtägige Fahrt von Italien nach Südspanien angesichts der „humanitären Notlage“ an Bord aber ab.
Ein Teil der Migranten harrt bereits seit zwei Wochen auf dem kleinen Schiff aus. „Open Arms“-Kapitän Marc Reig hatte die Lage an Bord am Freitag als „explosiv“ beschrieben.
Einige der Migranten versuchten am Sonntag, nach Lampedusa zu schwimmen. Open-Arms-Gründer Camps veröffentlichte auf Twitter ein Video, das zeigte, wie mehrere Menschen sich mit Rettungswesten ins Wasser stürzten, bevor sie von Besatzungsmitgliedern wieder an Bord gebracht wurden.
Die Nichtregierungsorganisation sucht seit Anfang August einen Hafen für die „Open Arms“. Das Schiff harrt seit Tagen vor Lampedusa aus. Italiens Innenminister Matteo Salvini lässt das Schiff nicht in Italien anlegen. Für ihn ist es Teil organisierter Schlepperei.
Der Vorschlag, die südspanische Hafenstadt Algeciras anzusteuern, sei angesichts der Notlage an Bord „vollkommen undurchführbar“, sagte eine Sprecherin der NGO dem Radiosender Cope.
„Ocean Viking“: Auch hier keine Einigung
Auch im Streit um das NGO-Schiff „Ocean Viking“ ist derweil keine Einigung in Sicht. Das von Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée betriebene Schiff mit mehr als 350 Migranten an Bord befand sich am Sonntag weiter auf dem Meer zwischen Malta und Italien.
Beide Staaten verweigern dem Schiff das Einlaufen in ihre Häfen.
In den vergangenen Tagen wurden nach Angaben der libyschen Marine vor der Küste des nordafrikanischen Landes bei mehreren Rettungseinsätzen 335 Migranten aufgegriffen.