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Njörd

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Freitag, 20. März 2009, 17:46

Das Massaker in Marienburg

Im Rahmen eines geplanten Hotelneubaus im westpreußischen Marienburg (z.Z. unter polnischer Verwaltung), stießen Bauarbeiter bei Ausschachtungsarbeiten Ende Dezember 2008 auf die sterblichen Überreste von ca. 2000 Menschen. Diesbezügliche Ermittlungen wurden von der polnischen Staatsanwaltschaft übernommen. Schnell stellte sich heraus, daß es sich hierbei um deutsche Zivilisten handelte, die in den letzten Kriegstagen in Westpreußen ermordet wurden. Nach Aussage des polnischen Archäologen Zbigniew Sawicki, handele es sich bei den Opfern um Kinder, Frauen und Männer. Auffällig sei die Tatsache, daß sie unbekleidet waren, auch wurden keinerlei persönliche Gegenstände, wie Brillen, Ringe, Uhren etc. gefunden. Experten gehen davon aus, daß die Leichen von Rotarmisten verscharrt wurden, nachdem sie sie entkleidet hatten.

In der "ruhmreichen" Roten Armee war Leichenfledderei an der Tagesordnung und das so erlangte Beutegut wurde gern an die "Daheimgebliebenen" geschickt.

Selbst den polnischen Medien ist das auffällige Desinteresse der BRD an dem Massaker unverständlich. Der polnische Internetmediendienst "Polskaweb" begann Fragen zu formulieren, die eigentlich aus Deutschland hätten kommen müssen. Der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel wird "Unterwürfigkeit" in den deutsch-polnischen Beziehungen vorgeworfen. Aus dem Bundeskanzleramt jedenfalls dürften wohl keine Reaktionen, die der rückhaltlosen Aufklärung des Massakers dienlich wären, zu erwarten sein.
Dafür wird sich Frau Merkel am 1. September 2009, wenn sich der Ausbruch des Zweiten Weltkriege zum 70. Male jährt, sicher in der Rolle der großen Büßerin gefallen. "Deutsche Opfer" passen nicht in das perfide Weltbild bundesrepublikanischer Politiker.
Wer will schließlich eine bequeme Lüge gegen eine "gefährliche" Wahrheit eintauschen ?

M.k.G.

Njörd

Tarja

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2

Samstag, 21. März 2009, 16:59

Hab da was im Fernsehen von gesehen. Da wurde trotz der Leichenfunde kräftig weiter gebaggert, anstatt vorsichtig frei gelegt. Eigentlich hatten wir den Eindruck, daß möglichst viel kaputt gehen sollte, um die Identifizierung und die Anzahl der Leichen fraglich werden zu lassen. Wie gesagt, "deutsche" Opfer sollte es ja eigentlich nicht geben.

Ist es nun amtlich, dass es sich um deutsche Zivilisten handelt?

Und konnte man feststellen, wer für das Massakter verantwortlich war? Ich meine, die Polen haben ja auch einiges auf dem Kerbholz, wenn ich an Bromberg denke.
„Die Wahrheit bedarf nicht viele Worte, die Lüge kann nie genug haben.“

Nietzsche

Njörd

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3

Samstag, 21. März 2009, 18:29

Taija,

die Wahrscheinlichkeit, daß es sich bei den Opfern um Deutsche handelt dürfte sehr groß sein . Nach Angaben des Roten Kreuzes waren ca. 3800 Marienburger Ende des Zweiten Weltkrieges spurlos "verschwunden" - sie galten als vermißt.

Ob die Erschießungen (Schußverletzungen an zahlreichen Schädeln und Munitionsfunde in der Nähe des Massengrabes lassen keinen Zweifel an der Todesart) von Rotarmisten oder polnischen Milizionären vorgenommen wurden, ist noch nicht zweifelsfrei geklärt und wird es wahrscheinlich auch niemals.

M.k.G.

Njörd

4

Donnerstag, 18. Juni 2009, 22:56

Die Untersuchung der Toten von Marienburg ist abgeschlossen

Dazu die offizielle Stellungnahme auf der Seite Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Zitat

Die Untersuchung der menschlichen Überreste, die von Oktober 2008 bis April 2009 aus einem Massengrab in Malbork/Marienburg geborgen wurden, ist abgeschlossen. Der Chirurg und Gerichtsmediziner Dr. Leszek Zacharczuk teilt dazu mit:

Die genaue Zahl der Toten ist nicht zu ermitteln. Nach der Anzahl der gefundenen Schädelknochen handelt es sich um 2 116 Menschen, nach der Anzahl der identifizierten Oberschenkelknochen sind es 2 111 Menschen. Unter ihnen sind 1 001 Frauen, 381 Männer, 377 Kinder und 352 Menschen, deren Geschlecht und Alter nicht bestimmt werden konnten.

Die Gerichtsmediziner haben auch etliche Tierknochen aussortiert. Damit reduzierten sie die Zahl vorläufiger Schätzungen, die von über 2 500 Toten sprachen.

Wenige Gebeine weisen Merkmale eines gewaltsamen Todes durch Waffeneinsatz oder infolge von Kampfhandlungen (Splitter) auf. Einige Skelettteile mit typischen Verletzungen für derartige Todesursachen (Einschusslöcher, Verbrennungen) sollen nochmals eingehender untersucht werden.

Der Zustand der meisten Gebeine lässt vermuten, dass diese Menschen durch Krankheiten, Unterernährung oder Erfrierungen gestorben sind. Angesichts der Zeitumstände ihres Todes waren es wahrscheinlich in ihrer überwiegenden Zahl deutsche Zivilisten, die zwischen Januar und März 1945 ums Leben kamen. Die Gebeine werden zurzeit in 109 Särgen aufbewahrt.

Eine deutsche Rohübersetzung des Gutachtens soll bereits vorliegen, wurde aber nicht veröffentlicht. Der Heimatkreis Marienburg (Westpreußen) und der Volksbund wollen das Gutachten veröffentlichen, sobald es in vollständiger Fassung vorliegt.

In dem Auftrag für das Gutachten soll weder Herkunft der Opfer, Nationalität noch Todeszeitpunkt Gegenstand der Untersuchung gewesen sein. So wird vermutet daß es sich bei den Toten um Deutsche handelt, die zwischen Januar und März 1945 starben. Laut Gerichtsmediziner lassen die sterblichen Überreste vermuten, "daß diese Menschen durch Krankheiten, Unterernährung oder Erfrierungen gestorben sind“. Desweiteren soll für den überwiegenden Teil der Toten gar keine Todesursache festgestellt worden sein. Eine andere Erklärung für das Massengrab ist eine Typhus-Epidemie.

Damit ist also der Forderung um Aufklärung Genüge getan? Es werden Tatsachen ausgegraben, Verbrechen, sowie unliebsame Wahrheiten durchgesiebt und Halbwahrheiten veröffentlicht.

Natürlich steht auch nicht zur Debatte wer die Toten waren. Es spielt keine Rolle daß Angehörige im Ungewissen bleiben. Es wird wohl noch nicht einmal eine würdige Bestattung geben. Da geht es vordergründig um Gelder und Zuständigkeiten.

Fakt ist, daß die wesentlichen Fragen unbeantwortet bleiben werden, weil der Fundort des Massengrabes bereits planiert wurde und Gras darüber gewachsen ist. Die übliche Verfahrensweise, wenn es sich um deutsche Opfer handelt - zugeschüttet und totgeschwiegen.

Hier sieht die BRD-Regierung keinen Anlass zum Handeln. Hätte es sich um Opfer des auserwählten Volkes gehandelt, würden sich die Gutmenschen zur Kranzniederlegung mit Kniefall an einem Ehrenmal einfinden oder andere Betroffenheitsrituale zelebrieren.

Der Umgang mit den Toten. Auf der Seite Heimatkreis Marienburg (Westpreußen) wird von einem Besuch der eingeebneten Fundstelle berichtet. Schockierend, daß man dort an der Oberfläche noch Knochenteile fand.

"Die Kulturhöhe eines Volkes erkennt man daran, wie es mit seinen Soldaten und Gefallenen umgeht."
(Themistokles, griech. Staatsmann)


Weitere interessante Ausführungen zu Marienburg:
Tote von Marienburg identifiziert
Schindluder mit den Toten von Marienburg
Die Toten von Marienburg
Marienburg - Auch Kriegsgräberfürsorge bildet jetzt Meinungen

M.k.G., U-34


"Kein größerer Schaden kann einer Nation zugefügt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenheit ihres Geistes und ihrer Sprache raubt."
- J. G. Herder -

5

Dienstag, 7. Juli 2009, 15:06

Nach dem respektlosen Umgang mit den sterblichen Überresten und ohne Aufklärung der näheren Umstände die zu ihrem Tod geführt haben, sollen die Toten von Marienburg nun ihre letzte Ruhe finden.

Die Beisetzung ist für den 14. August 2009 auf der deutschen Kriegsgräberstätte in Neumark (Stare Czarnowo) bei Stettin während einer öffentlichen Gedenkfeier geplant.

Zitat

[...] Sie beginnt um 14 Uhr. Für die Toten gestaltet der Volksbund ein gesondertes Grabfeld auf seiner Kriegsgräberstätte, auf dem er auch künftig zivile deutsche Kriegsopfer begraben will, die seine Mitarbeiter noch in Polen bergen. Die Anlage in Neumark (Stare Czarnowo) ist eine von 13 Kriegsgräberstätten, die der Volksbund seit 1991 für deutsche Kriegstote in Polen errichtet hat. Dort ruhen etwa 13 000 Wehrmachtsangehörige und auch zivile deutsche Opfer des Zweiten Weltkrieges.

Dazu Volksbund-Präsident Reinhard Führer:

Zitat

"Wer diese Menschen wirklich waren und wie sie zu Tode kamen, wird vielleicht für immer im Dunkeln bleiben. Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen. Wir rechnen damit, bei unserer Suche nach deutschen Kriegstoten in Polen noch eine Reihe weiterer Gräber mit zivilen Opfern zu finden".
Quelle: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

M.k.G., U-34

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