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Donnerstag, 8. Mai 2008, 18:29

Burenland ist freies Land uns von Gott gegeben....

Der Burenkrieg in Südafrika von 1899 -1902

Die Buren als Opfer der britischen Kolonialpolitik

Die ersten Buren kamen 1652 nach Südafrika. Es waren vornehmlich niederländische und deutsche Auswanderer, die sich in der lebensfeindlichen Wildnis an der Südostspitze des Kontinents niederließen. Ihre erste größere Siedlung war das heutige Kapstadt. Das aus dem holländisch-niederdeutschen Sprachraum stammende Wort Buren bedeutet auch soviel wie "Bauern". Synonym wurden die Buren auch Boeren, Afrikaander oder Afrikaners genannt.

Am Ende des 18. Jahrhunderts geriet auch das südliche Afrika zunehmend in das Visier der britischen Kolonialpolitik. Obwohl in keiner Hinsicht dem britischen Imperium gewachsen und ohne nennenswerte Verbündete in der Welt, behaupteten sich die Buren bis in die 30er Jahre des 19. Jahrhunderts gegen Großbritannien, dass sie schließlich in den Jahren 1835 bis 1838 gewaltsam von den von ihnen seit 300 Jahren bewirtschafteten Farmen vertrieb. Im so genannten Großen Treck zogen die Buren nach Norden, wo sie unter schwierigsten Bedingen erneut begannen, das Land urbar zu machen. Im Unterschied zu ihrer früheren Heimat hatten die Burenrepubliken Oranje-Freistaat und Transvaal jedoch keinen freien Zugang zum Meer und waren nahezu vollständig eingekreist von britischem Kolonialgebiet.

Solange Englands Auseinandersetzung mit Frankreich wegen des Niltals andauerte, es aufgrund seiner Ansprüche auf Venezuela selbst mit den Vereinigten Staaten von Amerika zerstritten war und zu allem Überfluss in Indien ein Hungeraufstand wütete, schien der englische Imperialismus den Buren eine Schonfrist zu gewähren, doch schon kurz nachdem es diese Krisenherde in den Griff bekommen hatte, gerieten die burischen Freistaaten erneut ins Visier der britischen Weltmachtpolitik.

1899 übergaben die Uitlander (in die Burenrepubliken eingewanderter Ausländer, insbesondere aus England und seinen Kolonien) der britischen Regierung eine Erklärung, in der sie Benachteiligungen durch die Buren beklagten. Lord Willner, der englische Oberkommissar für Südafrika, forderte daraufhin Ohm Krüger, den Präsidenten der Republik Transvaal ultimativ auf, die Wahlkreise zugunsten der Uitländer zu ändern sowie das Wahlrecht für alle Ausländer, die länger als 5 Jahre in Südafrika lebten, einzuführen. Insbesondere für den Industriebezirk, wo viele englische Gastarbeiter lebten, sollte im Volksraad von vorn herein ein Viertel aller Stimmen reserviert werden. In der Hoffnung, den Frieden und die territoriale Unversehrtheit der Burenrepubliken so erhalten zu können, gab Präsident Krüger diesen Forderungen weitgehend nach, bekräftigte jedoch zugleich, dass Transvaal ein unabhängiger Staat sei und bleiben wolle. Gleichzeitig appellierte er an Chamberlain, künftig zunächst ein neutrales Schiedsgericht anzurufen und auf Gewaltandrohung und kriegerische Übergriffe zu verzichten.

Chamberlain nahm Ohms weitgehende Zugeständnisse jedoch kaum zur Kenntnis, seinen Vorschlag zur Einschaltung eines neutralen Schiedsgerichts lehnte er rund heraus ab, da Transvaal kein Großbritannien ebenbürtiger Staat sei und Schiedsgerichte nur zwischen gleichberechtigten Staaten zu vermitteln hätten. Statt dessen verschärfte er seine Forderungen abermals und verlangte nun auch, dass das Gesetz zur Änderung des Wahlrechts noch vor der Lesung im Volksraad in London zur vorherigen Prüfung und Genehmigung vorgelegt werden müsse, womit er nicht nur Parlament und Regierung der Buren zutiefst demütigte, sondern auch einen offenen Bruch des Vertrages von Pretoria vollzog.

Es lohnt an dieser Stelle einen Moment inne zu halten, um sich bewusst zu machen, mit welchem Selbstverständnis damals (und in der voraus gegangenen Jahrhunderten) Großbritannien und die anderen Großmächte Außen- und Machtpolitik betrieben. Es war eine reine nationale Machtpolitik ohne jeden moralischen Anspruch, in der allein der Stärkere bestimmt, wie es ist und wie es sein wird. Sich dieses Selbstverständnis bewusst zu machen ist wichtig, um das ganze Ausmaß des Zynismus und der Scheinheiligkeit zu begreifen, mit der kein halbes Menschenleben später von den gleichen Regierungen über Deutschland moralisierend zu Tisch gesessen wurde.

Gleichzeitig begann England Reservisten zu mobilisieren und starke Truppenverbände nach Südafrika zu entsenden. Nach der Landung der ersten britischen Truppen verschärfte Chamberlain abermals seine Forderungen und verlangte nun zusätzlich die Loslösung und völlige "Selbstverwaltung" Johannesburgs, eine vom Volksraad unabhängige Rechtssprechung, die Abschaffung des Dynamitmonopols (eine wichtige Einnahmequelle der Burenrepubliken), die Schleifung des Forts von Johannesburg und Englisch als Unterrichtssprache an allen Schulen.
Was stört es eine alte Eiche - wenn sich eine wilde Sau dran scheuert

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Donnerstag, 8. Mai 2008, 18:30

Burenland ist freies Land uns von Gott gegeben... (Teil 2)

Spätestens von nun an war für jedermann klar, dass es England nicht um die Erreichung irgendwelcher Einzelforderungen, sondern um die völlige Unterwerfung der an Rohstoffen reichen Burenrepubliken ging. Die Burenrepubliken sollten zu einem Krieg provoziert werden, dessen Ausgang wie schon so oft zuvor und danach im wesentlichen Feststand. Um das internationale Ansehen zumindest pro Forma zu waren und die inzwischen laut gewordene internationale Kritik zu neutralisieren, bediente man sich des ebenfalls bewährten Mittels der eskalativen Provokation und Aggression. Noch einmal appellierte Burenpräsident Krüger an Chamberlain, internationales Recht und bestehende Verträge zu achten, zur Klärung offener Fragen ein internationales Schiedsgericht anzurufen und die in immer größerer Zahl nach Südafrika verschifften Truppen wieder zurück zu beordern. Mit der Arroganz einer Weltmacht und im Bewussten seiner unendlichen militärischen Überlegenheit weigerte sich England, diese Vorschläge überhaupt nur zu diskutieren.

Nachdem England alle Gesprächs- und Kompromissangebote ablehnte, seine Forderungen immer wieder verschärfte und seine Truppen in Südafrika zügig verstärkte, eine dauerhafte friedliche Einigung also aussichtslos und der englische Wille zu einer gewaltsamen Unterwerfung der Burenrepubliken unverkennbar war, entschlossen sich die Buren am 11. Oktober 1899, angesichts des von Tag zu Tag zu ihren Ungunsten entwickelnden Kräfteverhältnisses, zu den Waffen zu greifen und zu kämpfen, solange überhaupt noch eine geringe Chance zur Bewahrung ihrer Unabhängigkeit bestand.

Auch noch während des Krieges versuchten die Buren eine Einigung mit England herbeizuführen. So reiste der Burenführer Ohm Krüger um die Jahreswende 1900/1901 nach Europa, um befreundete Staaten um Hilfe zu bitten. Besondere Hoffnung setzte er dabei nicht zuletzt auf den Deutschen Kaiser Wilhelm II., da deutsche Auswanderer nach den Holländern die wichtigste Volksgruppe der Buren stellten. Ohm Krügers Hoffnungen wurden bitter enttäuscht. Es kam nicht einmal ein Gespräch mit dem Kaiser zu Stande, denn Deutschland befand sich inzwischen selbst in einer äußerst bedrohlichen Situation. Frankreich, das in den vorausgegangenen 300 Jahren immer wieder das deutsches Territorium bedroht, bekriegt und annektiert hatte, hatte sich inzwischen aus der internationalen Isolierung befreit, in die es nach seinem letzten Angriffskrieg 1870 geraten war, und das riesige russische Zarenreich zum Verbündeten gewinnen können. Bismarcks Alptraum war wahr geworden, Deutschland von den beiden Großmächten Frankreich und Russland eingekreist. In dieser Situation musste die deutsche Reichsregierung alles vermeiden, was zu einem Konflikt auch noch mit dem englischen Kolonialreich hätte führen können. Auch ein Vermittlungsversuch der holländischen Königin wurde von England abgewiesen, dass seine wahren Ziele inzwischen enthüllt, und die völlige Einverleibung der beiden Burenstaaten in die englische Kapkolonie gefordert hatte.



Die Buren kämpften zwar außerordentlich zäh und tapfer und erwiesen sich zudem als hervorragende Schützen, konnten aber auf Dauer einer Weltmacht, die seit langem im Überfallen und unterjochen fremder Völker und Kontinente geübt war, die das Kriegshandwerk zu einer vornehmen Wissenschaft erhoben hatte und nun Woche um Woche frische Truppen und neues Kriegsgerät anlandete, auf Dauer nicht standhalten. Im Frühling schließlich gaben die englischen Eroberer die Annexion des Oranje-Freistaates, im Herbst die von Transvaal bekannt, nachdem der größte Teil der Burenarmee von den englischen Truppen unter den erfahrenen Generälen Lord Roberts und seinem Generalstabschef Kitchener aufgerieben worden war. Die verbliebenen Reste der Buren gaben jedoch immer noch nicht auf, änderten lediglich ihre Taktik und begannen einen aufgrund ihrer guten Landeskenntnis durchaus erfolgreichen Guerilliakrieg gegen die englische Besatzungsarmee. Um die Buren zur vollständigen Aufgabe zu zwingen, ließ Lord Roberts die Frauen und Kinder der Buren als Geiseln nehmen und in so genannten "concentration camps" internieren.

Da die Vorgeschichte dieses Krieges zur damaligen Zeit allgemein bekannt war, lag die Sympathie der meisten Völker, nicht nur der europäischen, auf Seiten der Buren, während das englische Verhalten allgemein verurteilt wurde, ohne dass dies jedoch irgend etwas bewirkt hätte. Erst nach dem Tod von Königin Victoria, die unter Anleitung ihres Vertrauten und Beraters Disraeli den modernen Imperialismus als exzessive Form des Kolonialismus in der Weltpolitik etabliert, und damit wesentlich und ursächlich zu den späteren Weltkriegen beigetragen haben dürfte, willigte König Eduard VII. in Friedensverhandlungen mit den überlebenden Buren ein, die am 31. Mai 1902 zum Abschluss eines Friedensvertrages führten. Die Buren erhielten einige Zugeständnisse, wie die Erlaubnis, dass Ihre Landessprache an den Schulen weiterhin gelehrt werden dürfte und auch wirtschaftliche Wiederaufbauhilfe. Ihr Weg in das britische Kolonialreich war jedoch nun nur noch eine Frage der Zeit. Im Jahre 1909 wurden Transvaal, der Oranje-Freistaat, Natal mit der Kap-Kolonie zur Südafrikanischen Union zwangsvereinigt und somit dem britischen Weltreich endgültig einverleibt.

Weitere Informationen zum Thema:
http://www.deutschlanddokumente.de/Burenkrieg.htm
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Ragnar

Ave et Victoria

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Donnerstag, 8. Mai 2008, 20:38

Nun, wir Weißen haben in Afrika genausowenig etwas verloren, wie die Schwarzen bei uns. Die Buren als Opfer der britischen Kolonialpolitik darzustellen ist völlig verfehlt. Egal ob Holländer oder Engländer: Südafrika gehört den Schwarzen.
Und wenn die sich da unten gegenseitig auffressen kann es uns Europäern egal sein.

Europa den Weißen und Afrika den Schwarzen.
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Kaleu

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Donnerstag, 8. Mai 2008, 22:05

Nun, Europa den Weißen und Afrika den Schwarzen, sehe ich auch so.
Ungeachtet dessen und dies ist kein Widerspruch, waren die Buren dennoch Opfer der britischen Kolonialpolitik.

MkG.,
:dr:
U-179
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Freitag, 9. Mai 2008, 12:52

buren

Danke dir Kaleu

denn genau darum ging es mir.
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