Küchenexperimente (Schwäbisches Resteverwerten)
Als eingeborener Schwabe hat man ja nicht nur für gewöhnlich eine gewisse Portion Spätzle in der Küche sondern auch den geizigen Drang, alle Reste bis zum letzten Brotkrümel zu verwerten.
Mir kam derartiges in den Sinn, als ich gerade eben in der Küche eine schöne Pfanne mit alter, eingetrockneter (Sauerbraten-?)Soße entdeckte. Und wie gerufen, befand sich daneben auch noch den Restlaib eines auch schon etwas älteren Brotes. Das brachte mich auf die Idee, mir zwei Scheiben abzuschn...sägen, Margarine und Mazolaöl in die Pfanne zu schmieren und die eingetrockntete Soße vom Tefflon zu lösen und schön unter das Fett zu mischen. Ohne weiteres Zögern klatschte ich die Brotscheibe dazu und ließ sie ansotten.
Dann kam mir aber eine bessere Idee: Ich holte die mit Soßenresten beklebte Brotscheibe wieder aus dem Topf und schlug dafür ein Rührei hinein. Nachdem dieses durch war, legte ich das Brot erneut in die Fett-Ei-Bratensoße und ließ es richtig schön durchrösten. Das Rührei schmeckte, ohne es gewürzt zu haben, vorzüglich und das Brot dementsprechend und um auch die letzten Soßenreste in der Pfanne herauszuholen, briet ich die verbleibenden Spätzle in der Pfanne (Bratspätzle kann man mit wenig Fett machen da ein äußerliches Anbraten reicht).
Ähnliche grandiose Spontanmenüs, die man hier nennen könnte?
So wie wir sind sind wir schon Jahrhunderte hindurch ein Rätsel politischer Verfassung, ein Raub der Nachbarn, ein Gegenstand ihrer Spötterein, ausgezeichnet in der Geschichte der Welt, uneinig unter uns selbst, stark genug uns selbst zu schaden, ohnmächtig, uns zu retten, unempfindlich gegen die Ehre unseres Namens, unzusammenhängend in Grundsätzen, gewalttätig in deren Ausführung, ein großes gleichwohl verachtetes, ein in der Möglichkeit glückliches, in der Tat bedauernswürdiges Volk.