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Lynagh

Meister

  • »Lynagh« ist der Autor dieses Themas

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1

Dienstag, 9. Oktober 2007, 12:14

Menschen = Versuchskaninchen? Und dann???

Wir sind in einer Zeit, in der offiziell das Menschenleben hoch gehalten wird (meistens das Leben von Reichen und/oder Privilegierten und Etablierten). Anderseits werden Menschen gezwungen, aus Armut ihre Organe zu verkaufen und es gibt auch schon Organisationen, die Menschen entführen, für Zwecke einer Transplantation und für Organverkauf. Ein wirklicher Fleischhandel, wo die Opfer ganz ausgenommen werden wie ein Schwein!

In Indien sind Experimente mit Medikamenten eine gängige Methode in allen Krankenhäusern (oder was für ein Krankenhaus durchgehen soll). Die Armen schlucken alles, was man ihnen dort gibt. Und das wird in vielen anderen Ländern der dritten Welt überall sicher auch so gehandhabt. In Südamerika sind sie spezialisiert auf Hornhaut, viele Menschen sind nach einer Operation auf einem Auge blind, gerade ist so eine Klinik aufgeflogen, wo gesunden Kindern (und es sind meistens Kinder, weil ihre Organe jung sind) ein Auge geraubt wurde. Es ist eine Schweinerei!!!

Auch hier in Europa (!) melden sich viele Menschen für Tests mit Medikamenten oder verkaufen eine Niere, weil sie arm sind. Da sieht man in welcher Gesellschaft wir leben! Man kann man mit Geld alles kaufen, aber wir reden hier von Menschen! und diese sind keine Reservoire für Ersatzteile oder Versuchskaninchen.
***NEC ASPERA TERRENT***


Nil admirari prope res est una, solaque quae possit facere et servare beatum
= sich über Nichts zu wundern ist wohl das Einzige, was einen glücklich machen kann und bleiben läßt
(Horatius)

Urmel

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2

Mittwoch, 10. Oktober 2007, 11:28

"Versuchskaninchen" Mensch.

Die Erforschung neuer Medikamente, Impfstoffe oder Therapieformen ist eine heikle Sache vor allem wo zunehmend Experimente aus dem Tierversuch auf Menschen übertragen werden.

Für die Impfforschung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mussten zahlreiche Kinder herhalten. Einer der berühmtesten Skandale in diesem Zusammenhang ist das so genannte "Lübecker Kindersterben" im Jahr 1930. In Frankreich war ein Impfstoff gegen Tuberkulose entwickelt worden. Tuberkulose war damals in Europa weit verbreitet und etwa so bedrohlich wie heute Aids in den Entwicklungsländern. Als der Impfstoff im großen Stil in Lübeck in Deutschland eingeführt wurde, kam es zur Katastrophe. Von 256 geimpften Kindern starben 77 innerhalb kurzer Zeit. Damit hat sich der aus Strassburg stammende Arzt und Medizinhistoriker Christian Bonah beschäftigt.
Solche Geschichten gibt es zahlreich.¹

Die wichtigsten Ansätze, die Humanexperimente in der medizinischen Forschung regeln, sind:

1. die so genannten Reichsrichtlinien aus dem Jahr 1930. Wichtigste Forderung darin ist die Freiwilligkeit der Testpersonen.

2. der so genannte Nürnberger Codex aus dem Jahr 1947 mit dem Zentralbegriff des "informed consent", also der Forderung nach der Einwilligung des Patienten nach vorausgegangener Aufklärung.

3. die Helsinki Konvention aus dem Jahr 1964 (bzw. die Überarbeitungen von Tokio und Hongkong), die fast sämtliche Tests an Gefangenen und Kindern aus Waisenhäusern verbietet, ausgenommen sie bedeuten einen eindeutigen gesundheitlichen Nutzen für die Betroffenen. ²

Wenn diese sog. Regeln eingehalten werden, kann ich das nachvollziehen. Es wäre dann sogar für mich moralisch vertretbar.

Leider halte ich es auch für unabdingbar weiter zu forschen, da immer mehr Krankenheiten ihr zu Hause in Deutschland zurecht machen. Gerade weil sie ihren Weg aus Thailand, Türkei oder diversen anderen Ländern zu uns finden. Ich bin aber nicht für Quälerei von Fremdvölkern.

Schäuble hat Angst vor Angriffen aus dem Volk. Er hat keine Angst, daß jeden Tag 44 Menschen als Versuchskaninchen der Medizin sterben. Er hat nur Angst, daß Mediziner ihn fragen, wovor er Angst hat.

MkG

Urmel

¹,²Quelle: http://science.orf.at/science/news/14561
Es ist gesünder, zu hoffen und das Mögliche zu schaffen, als zu schwärmen und nichts zu tun.
"Gottfried Keller"

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