Mit dem Tod von Margrit Kennedy ein weiterer herber Verlust für alle Freiheitsliebenden.
Zitat
Margrit Kennedy (geb. Hübner 1939 – 2013)
Freidenkerin, Wirtschaftskritikerin und Architektin für bessere Geldsysteme
Margrit Kennedy „brannte" für ihr Thema, das so plötzlich und drängend in ihr Leben als erfolgreiche Architektin, internationale Stadtplanerin und Ökologin getreten war: Die Fehler in unseren Geldsystemen und ihre katastrophalen Folgen für die Menschen. Sie hat oft erzählt, wie sehr die spontane Erkenntnis, dass durch Zins und Zinseszins in der Wirtschaft immer wieder Krisen und Zusammenbrüche ausgelöst werden - sie berührte und ihr Leben veränderte: Sie nahm sich Monate Zeit um sich zu vergewissern, dass das was sie über den Zinseszinseffekt in einer halben Stunde in einem Vortrag von Helmut Creutz verstanden hatte, tatsächlich stimmt. Darüber hinaus erkannte sie mit analytischem Verstand, dass unser Geldsystem systematisch zu Gunsten der Vermögenden umverteilt. Diese maßlose Ungerechtigkeit machte sie wütend. Seit 1987 hat das Geldthema sie nicht mehr losgelassen, sie wurde „zum bekanntesten Gesicht der deutschen Geldkritiker", wie Ulrike Herrmann sie in ihrer Würdigung vom 30.12.2013 auf taz.de nennt.
Viele Bücher, Aufsätze, Interviews, zahllose Vorträge im In- und Ausland und schließlich die Gründung von MonNetA (Money Network Alliance – einem professionellen Netzwerk zur Erforschung, Entwicklung und Unterstützung von komplementären Währungen und neuen Geldsystemen zur Lösung von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Problemen) zeugen von ihrem nie ermüdenden Enthusiasmus für ihre Lebensaufgabe: Eine gerechte Verbesserung des Geldsystems. Aber angesichts dieser Herkulesaufgabe und des „ökonomischen Analphabetismus" und der Blindheit vieler war ihr manchmal auch zum Verzweifeln zu Mute. In einem ihrer letzten Interviews zu dem Film von Johanna Tschautscher „Die Finanzmaschine" sagt sie: „Wenn das Leid, was dieses Geldsystem in der Welt anrichtet, wenn ich das wirklich an mein Herz ranlassen würde, hab ich das Gefühl ich würde auf der Stelle tot umfallen. Denn das ist so grauenhaft."[...]
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