Seit Stunden waren sie unterwegs. Kalt und schneidend blies ihnen der Wind des Nordens die Eiskristalle in das Gesicht. Ihre Fellschuhe glitzerten in der strahlenden Sonne, wann immer sie aus dem kniehohen Schnee auftauchten. Das leise Ächzen der zwei Wanderer wurde von den Schneeflocken davongetragen, melodisch klirrten die Eiszapfen an den nackten Bäumen der Einöde, die sich trotzig gegen den Wind stemmten. Dick vermummt strebten sie dem großen Berg am Horizont entgegen. Mit zugekniffenen Augen betrachtete Kriemhilde den wirbelnden Schnee. "Noch ein Tagesmarsch. Aber das Meiste haben wir geschafft, Albin."
Der hochgewachsene Kerl neben ihr striff seine pelzige Kapuze nach hinten und sein helles blondes Haar wurde vom Wind erfasst und herumgewirbelt. Mit abschätzendem Blick betrachteten seine stechenden blauen Augen den vor Kriemhilde wirbelnden Schnee. "Wenn uns die Götter vor einem Schneesturm bewahren, dann könnten wir das tatsächlich schaffen." Er zog die Kapuze wieder über den Kopf, schloss die Hand fest um seinen Stab und stapfte weiter. Kriemhilde folgte ihm mit einem Lächeln im Gesicht, den Bogen fest auf dem Rücken geschnallt.
--- Fortsetzung folgt ---