Ein Kelte wird es ebenso beleidigend finden als ein Germane bezeichnet zu werden wie ein Schotte, der für einen Engländer gehalten wird.
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der Stolz der Stämme noch immer lebend.
Hallo Lynagh,
es ist das natürliche (und wahrscheinlich angeborene) Empfinden eines jeden Menschen, sich seiner Familie, seiner Sippe und seinem Stamm zugehörig zu fühlen. Insofern wären ein Schotte oder ein Bayer hochgradig verhaltensgestört, wären sie nicht beleidigt, wenn man ihre tatsächlich vorhandene oder gefühlte biologische Abkunft in Frage stellt. Aber weder "Kelte" noch "Germane" bezeichnet einen Stamm, sondern vielmehr eine Kulturepoche. Ein "Stamm" ist die größtmögliche, natürlich-biologische Einheit. Alles, was darüber hinausgeht, sind Zweckbündnisse oder erzwungene politische Einheiten ((Staat). Mit "natürlich-biologisch" setze ich eine virtuelle Grenze, bis zu der jedes Individuum in der Vergangenheit ohne zu überlegen bereit war, diese Grenze auch unter Einsatz seines Lebens gegen Eindringlinge zu verteidigen. Rein biologisch gesehen steht über dem Stamm die Art und darüber die Rasse.
Merke: "Alles was sich mehrt und paart, gehört zu einer Art". Boris Becker und Heidi Klum wären jetzt schlechte Beispiele, denn jeder normale Mensch wird seine innere (Ab-)Scheu zu überwinden haben, um sich artfremd zu paaren. Die Befriedigung abartiger (!) sexueller Bedürfnisse (und um solche handelt es sich wohl) rechne ich nicht zu natürlichem Verhalten. Aber zurück zum Thema...
Das Thema "Germanen" beschäftigt mich schon sehr lange und die "Kelten" habe ich bis dato links liegen lassen, bis ich in einschlägigen Heidenforen in zunehmendem Maße auf Neuheiden traf, die nicht nur mit "keltischen Nicks" hervorstachen, sondern noch gleich eine Signatur auf gälisch unter ihre Beiträge setzten. Nach kurzer Zeit merkte ich aber, woher der Wind (bei den meisten jedenfalls) eigentlich weht: Wenn ich als "Kelte" daherkommme, bin ich zumindest davon befreit, in irgendeine "Naziecke" gestellt zu werden, was bei den "germanischen" Heiden ja an der Tagesordnung ist. Das kann bisweilen zu einem "Germanenhass" führen, eine typische Ausgeburt solchen Denkens ist
diese Internetpräsenz. Da strotzt nahezu jeder Beitrag von Hass auf die Deutschen und ihre "germanischen" Vorväter...
Aber Hand aufs Herz: Ich als großer Blonder mit blauen Augen habe wohl wenig Schwierigkeiten, überall als "Germane" durchzugehen. Fakt ist aber, dass die älteste urkundliche Erwähnung meiner Sippe auf das Jahr 1655 datiert (Einwohnerverzeichnisse nach einer Volkszählung durch die Schweden in Hinterpommern). Ich kann also mit Fug und Recht behaupten, ein "Pommer" zu sein. Nicht mehr und nicht weniger.
Die keltische Epoche wurde von der germanischen abgelöst. Die germanische Epoche wurde von der christlichen Epoche abgelöst. Wenn wir uns heute vermehrt wieder den alten Göttern zuwenden, dann zeigt uns das doch nur die innere, natürliche Sehnsucht nach einer "Stammeszugehörigkeit", die uns die politischen Kunstgebilde und schon gar nicht die Kirche bieten können. Es sind also spirituelle, virtuelle Stämme - keltische, germanische und andere. Bei Deinem zitierten "Stolz der Stämme" ist der Wunsch Vater des Gedankens, wissenschaftlich hält eine solche These keiner Betrachtungsweise stand, weil kein heute Lebender seine Stammeszugehörigkeit im Sinne der keltischen oder germanischen Stämme zweifelsfrei belegen kann. Ich kann nur für mich aufgrund meiner rassischen Merkmale allzu derbe Fremdeinflüsse ausschliessen
Bragi